Schockierende Zukunftsaussichten: Landkreis Görlitz ganz hinten!
Schockierende Zukunftsaussichten: Landkreis Görlitz ganz hinten!
Görlitz, Deutschland - Im jüngsten Zukunftsatlas des Berliner Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos steht der Landkreis Görlitz ganz oben – allerdings in einer unerfreulichen Rangliste. Er belegt mit 400 Punkten den letzten Platz unter den Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands und gilt als Schlusslicht der Region mit enormen Zukunftsrisiken. Auch für den Landkreis Bautzen sieht die Lage düster aus: Mit einem Rang von 333 hat er ebenfalls signifikant an Boden verloren. Während Bautzen sich seit 2010 zu verbessern schien, geht es nun wieder bergab, berichtet die Sächsische.de.
Der Zukunftsatlas berücksichtigt eine Vielzahl von Indikatoren in Bereichen wie Demografie, Arbeitsmarkt, Wirtschaft und sozialen Faktoren. Zu den entscheidenden Indikatoren zählen unter anderem die Geburtenrate, die Entwicklung der Bevölkerung und die Arbeitslosenquote. Die Prognos-Forscher führen die schlechte Platzierung der beiden Oberlausitzer Landkreise auf akute wirtschaftliche Probleme zurück. Hohe Energiekosten und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit belasten die Region zusätzlich.
Die Herausforderungen der Oberlausitz
Der Landkreis Görlitz hat zwischen 2018 und 2021 sogar 2,6% seiner Bevölkerung verloren, was die soziale Lage zusätzlich verschärft. Laut Dr. Olaf Arndt, einem Experten von Prognos, ist die hohe Anzahl der Bedarfsgemeinschaften sowie die niedrige Kaufkraft im Landkreis alarmierend. Dennoch gibt es einen Hoffnungsschimmer: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist um 13,2% gewachsen, was eine positive Entwicklung darstellt, so der Bericht von alles-lausitz.de.
Die strukturellen Probleme bleiben jedoch bestehen. Um eine Trendumkehr zu erreichen, ist es nötig, größere Wirtschaftsansiedlungen zu fördern, die in die bestehenden Wertschöpfungsketten eingebettet sind. Hier könnte auch Forschung eine bedeutende Rolle spielen. Görlitz verfügt über einige angesehenen Forschungseinrichtungen, die als Schlüssel zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage verstanden werden. Politische Maßnahmen zur Ansiedlung von Behörden oder Instituten könnten ebenfalls dazu beitragen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, allerdings sind die Auswirkungen in der Struktur begrenzt.
Ein Blick auf Sachsen
In einem breiteren Kontext zeigt ein neuer Standortbericht des sächsischen Wirtschaftsministeriums, dass Sachsen insgesamt eine positive wirtschaftliche Entwicklung aufweist. Die Region ist besonders attraktiv für alle Altersgruppen und hat sich als Wohnort etabliert. Die Arbeitslosenquote lag 2021 bei 5,9%, was einem Rückgang von 11,8% seit 2010 entspricht. Gleichzeitig hat die Region eine hohe Arbeitsplatzdichte von 508 Erwerbstätigen je 1.000 Einwohner, die höchste in Ostdeutschland, wie aus dem Bericht des sächsischen Wirtschaftsministeriums hervorgeht.
Die Herausforderungen für Görlitz und Bautzen sind also klar, aber nicht unlösbar. Positive Entwicklungen, wie der steigende BIP und die zunehmende Kaufkraft, lassen hoffen, dass durch gezielte politische Maßnahmen und eine stärkere Vernetzung mit der Forschungslandschaft Verbesserungen in der Region möglich sind. Doch bis dahin bleibt die oberlausitzweit Perspektive angespannt.
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Ort | Görlitz, Deutschland |
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