Bach's Johannes-Passion 1725: Ein unvergessliches Erlebnis in Leipzig!

Bach's Johannes-Passion 1725: Ein unvergessliches Erlebnis in Leipzig!
Leipzig, Deutschland - Am 15. Juni 2025 fand in der Nikolaikirche Leipzig eine ganz besondere Aufführung der Johannes-Passion (BWV 245) von Johann Sebastian Bach statt. Diese Veranstaltung war Teil des renommierten Bachfest Leipzig und wurde von dem La Cetra Barockorchester und Vokalensemble Basel unter der Leitung von Andrea Marcon präsentiert. Die Aufführung war eine Neuinszenierung der Fassung von 1725, die viele Änderungen gegenüber der ursprünglichen Version von 1724 aufwies.
Die Johannes-Passion ist ein monumentales Werk, das aus zwei Teilen besteht: Im ersten Teil wird der Verrat und die Gefangennahme Jesu sowie seine Verleugnung durch Petrus thematisiert. Der zweite Teil behandelt das Verhör, die Verurteilung durch Pontius Pilatus, die Kreuzigung, den Tod und das Begräbnis Jesu. Die neu gestaltete Fassung von 1725 beinhaltete einige signifikante Anpassungen. So wurde der Eingangschor „Herr, unser Herrscher“ durch „O Mensch, bewein‘ dein Sünde groß“ ersetzt und es kamen mehrere neue Arien hinzu, um die dramatische Wirkung zu verstärken. Diese Änderungen zielten darauf ab, das emotionale Gewicht des Werkes zu steigern und es für die Zuhörer noch fesselnder zu gestalten, wie Opernmagazin ausführlich beschreibt.
Ein eindrucksvolles Musikerlebnis
Die Aufführung am Sonntagabend um 20:00 Uhr überzeugte mit einer Vielzahl talentierter Solisten. Der Evangelist Jakob Pilgram beeindruckte durch klare Artikulation und emotionale Tiefe, während Bariton Christian Wagner die Rolle Jesu mit warmherziger Präsenz verkörperte. Die Altistin Sara Mingardo berührte das Publikum mit den eindringlichen Arien „Von den Stricken meiner Sünden“ und „Es ist vollbracht!“. Ebenso beeindruckte Sopranistin Miriam Feuersinger mit ihrer reifen Darbietung der Arie „Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten“.
Das Orchester, bestehend aus historisch informierten Musikern, stellte das Klangbild der Barockzeit perfekt dar und wurde von Andrea Marcon mit Sensibilität und Feinfühligkeit geleitet. Dennoch wurde von einigen Kritikern angemerkt, dass die Interaktionen zwischen den Figuren mehr mit dem Publikum als untereinander stattfanden, was eventuell die Dramaturgie der Aufführung beeinflusste.
Ein Ereignis von historischer Bedeutung
Die ursprüngliche Aufführung der Johannes-Passion fand unter Bachs Leitung am 7. April 1724, einem Karfreitag, statt. Die erneute Aufführung der 1725er Fassung fiel genau 300 Jahre nach ihrer ersten Präsentation. Dieser historische Rahmen machte die Veranstaltung zu einem besonderen Ereignis im Kulturkalender, das selbst Bach-Enthusiasten nicht verpassen wollten.
Die Aufnahme dieser Darbietung wird als wertvolle Alternative zu einer früheren Einspielung durch das Collegium Vocale Gent im Jahr 2002 angesehen, wie auch Bachfest Leipzig berichtet. Diese Neuinterpretation der Johannes-Passion bietet die Möglichkeit, einen frischen Blick auf Bachs Meisterwerk zu werfen und seine tiefgründige und dramatische Musik neu zu erleben.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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