Schauspiel Leipzig: Mit Shakespeare und Swift ins neue Theaterzeitalter!

Schauspiel Leipzig: Mit Shakespeare und Swift ins neue Theaterzeitalter!
Leipzig, Deutschland - Im Herzen Leipzigs, wo sich Geschichte und moderne Kultur treffen, ist das Schauspiel Leipzig bereit für einen spannenden Neustart. Nach einer umfassenden Sanierung der Großen Bühne im Schauspielhaus, die seit 1957 als Hauptspielstätte fungiert, wird der Vorhang bald wieder aufgehen. Während der Renovierungsarbeiten wurde das Interimsquartier „ag(o)ra“ im agra Messepark geschaffen, wo bis Ende Oktober 2023 eine Reihe fesselnder Aufführungen stattfinden werden, wie MDR berichtet.
Die Entscheidung, die Halle 4 des Messegeländes in ein Theater zu verwandeln, ist nicht nur pragmatisch, sondern auch historisch bedeutsam. Der agra Messepark, bekannt aus ehemaligen Zeiten als Standort der Landwirtschaftsausstellung und Schauplatz der Völkerschlacht, wird zur „ag(o)ra“. Der Name ist inspiriert von der antiken Agora, einem Ort des Austausches und der Debatte, was genau dem Konzept des neuen Interimsquartiers entspricht. Hier wird das Publikum eingeladen, das Theater und die Stadtgemeinschaft neu zu erleben. Der Umgestaltungsprozess lässt die Halle 4 in drei verschiedene Spielstätten unterteilen: „Saal“, „Lampenladen“ und „Kulturbühne“, wie [Schauspiel Leipzig](https://www.schauspiel-leipzig.de/spielplan/das-haus/agora-2025/) angibt.
Vielfältiges Programm mit großen Themen
Die ersten Produktionen in der ag(o)ra sind mit vielversprechenden Stücken bestückt. Dazu gehören Heiner Müllers „Die Umsiedlerin“, das sich mit den Erinnerungen an die Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR beschäftigt, sowie die Uraufführung von Nino Haratischwilis „Kein Schicksal, Klytämnestra“. Diese Eröffnungen werden bis zum Shakespeares „Der Sturm“ im September 2023 ergänzt. Zudem ist das Open-Air-Theater „Ich denk schon wieder (nur an dich)“ im Sommer geplant.
Die künstlerische Leitung unter Enrico Lübbe bringt frischen Wind in die traditionsreiche Institution. Unter dem Spielzeitmotto „Wir-Gesänge“ stehen neben klassischen Stücken auch moderne und gesellschaftskritische Themen auf dem Programm. Das Auftragswerk „Deutsche Märchen“ von Thomas Köck wird im April 2024 uraufgeführt, und die Inszenierung von Schillers „Jungfrau von Orléans“ wird ebenfalls erwartet. Ein ganz besonderes Augenmerk liegt auf der Aufführung „Staubfrau“, die patriarchale Gewalt über drei Frauengenerationen thematisiert, und dem deutsch-türkischen Stück „Bu sözler bizim – Die Worte gehören uns“, das sich mit identitätsstiftenden Themen rund um Familie und Gesellschaft auseinandersetzt, wie Wikipedia hervorhebt.
Positive Resonanz und hohe Besucherzahlen
Bereits vor der Schließung der Großen Bühne verzeichnete das Schauspiel Leipzig einen Anstieg auf 96.000 Besucher im Spielbetrieb und eine Auslastung von rund 83 Prozent. Das neue Interim sorgt für eine erwartete Kundenfrequenz von etwa 81 Prozent, und der Vorverkauf für die Spielzeit 2025/26 ist bereits seit dem 19. Juni 2023 in vollem Gange. Allein die Vorfreude auf die erste Premiere im renovierten Schauspielhaus, „Was ihr wollt“, am 7. Februar 2026, weckt hohe Erwartungen an das künstlerische Konzept, das Shakespeare mit Popikone Taylor Swift verbinden wird.
Der Abschluss der aktuellen Interimszeit wird mit einer Performance von Shakespeares Meisterwerk „Der Sturm“ im Oktober 2023 gefeiert, und gleich darauf findet das Festival „Politik im Freien Theater“ statt, das in Kooperation mit verschiedenen Leipziger Theatern durchgeführt wird. So wird die ag(o)ra zu einem Ort des Dialogs und der kreativen Begegnung im lebendigen Leipzig.
Mit all diesen neuen Projekten und der Rückkehr ins renovierte Schauspielhaus wird in Leipzig klar, dass das Theater nicht nur ein Ort der Unterhaltung ist. Es ist ein Raum, der den Diskurs fördert, insbesondere in gesellschaftlich relevanten Zeiten.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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