Bücherturm in Leipzig: Digitaler Wissensspeicher für die Zukunft!

Bücherturm in Leipzig: Digitaler Wissensspeicher für die Zukunft!

Leipzig, Deutschland - In der dynamischen Welt der Literatur und Bibliotheksarchive hat die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) eine tragende Rolle übernommen. Kurz vor dem 100-jährigen Jubiläum, das im kommenden Jahr gefeiert wird, führt Jan Schäfer die Besucher durch den beeindruckenden Bücherturm in Leipzig. Mit seinen 20 Etagen ist das Gebäude nicht nur ein architektonisches Highlight, sondern auch ein wahres Schlaraffenland für Buchliebhaber.

Die DNB sammelt seit 1913 alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen. Täglich werden etwa 13.900 neue Werke erfasst, bearbeitet und archiviert – eine beeindruckende Zahl! Der Fokus liegt zunehmend auf elektronischen Medien, wobei über 3.600 physische Publikationen dabei sind. Eine kluge Entscheidung, denn die digitale Welt ist längst kein Zukunftsvision mehr, sondern heute Realität.

Optimaler Schutz für Bücher

Dank der speziellen Architektur des Bücherturms bleibt die Temperatur stabil, was für die Erhaltung der Bücher von großer Bedeutung ist. Die neueste Baueinheit der DNB ist klimatisiert und sorgt mit optimalen Bedingungen von 16 bis 18 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent für ideale Lagerbedingungen. Außerdem wird darauf geachtet, dass kein Tageslicht eindringt, was den Wert der Bücher zusätzlich schützt.

Doch die DNB ist nicht nur eine Archiveinrichtung. Sie bietet auch verschiedene Publikationen an, darunter digitale Jahresberichte und zahlreiche Fachbücher zu bibliotheksrelevanten Themen. So kann man beispielsweise den aktuellen Jahresbericht unter jahresbericht.dnb.de abrufen. Besonders erwähnenswert ist das Buch „Wissensspeicher in der Bundesrepublik“ von Helke Rausch, das über die Deutsche Bibliothek von 1945 bis 1990 berichtet.

Vielfältige Angebote

Die DNB ist nicht nur ein Ort der Sammlung, sondern auch ein Zentrum des Wissens. Sie stellt viele ihrer Werke als kostenfreie Downloads zur Verfügung, sodass Interessierte nicht nur im Buchhandel stöbern, sondern auch direkt über die Bibliothek auf digitale Inhalte zugreifen können. Die Publikation „Umbruch, Aufbruch 1990 – 2020“ zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung und der Bildband „House of Europe“ zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft sind nur einige Beispiele des breiten Angebots.

Darüber hinaus engagiert sich die DNB intensiv in nationalen und internationalen Netzwerken, um Standards und Qualitätsinstrumente zu entwickeln. Diese Kooperationsbereitschaft zeigt sich auch in Projekten zur Deutschen Digitalen Bibliothek, wo innovative Features und Dienstleistungen für Partner ständig weiterentwickelt werden.

Mit einem Jahresbudget von rund 45 Millionen Euro aus dem Haushalt des Staatsministers für Kultur und Medien ist die DNB gut aufgestellt, um ihre Aufgaben im Bereich der Digitalisierung und des kulturellen Erbes wahrzunehmen. Die Zukunft der Bibliothek scheint gesichert, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Institution weiterentwickeln wird – ein echtes Zentrum für Kultur und Wissen, das stolz auf seine Geschichte blickt und dabei stets einen Schritt voraus ist.