Leipzigs Kultur in Not: Projektgelder eingefroren – Festivals betroffen!

Leipzigs Kultur in Not: Projektgelder eingefroren – Festivals betroffen!

Leipzig, Deutschland - In Leipzig gibt es derzeit große Unsicherheiten in der Kulturszene. Die Stadtverwaltung hat überraschend die Projektgelder für diverse kulturelle Initiativen eingefroren. Dies betrifft über 200 Projekte, darunter auch den beliebten Hörspielsommer sowie das bereits abgesagte Seanaps Festival. Das Problem: Die Auszahlung der Gelder hängt von der Zustimmung der Landesdirektion zum neuen Haushaltsplan ab, der frühestens im September erwartet wird. Diese Haushaltssperre führt zu einer finanziellen Schieflage für viele Künstler*innen und Kulturveranstaltungen, denn ohne die zugesagten Mittel können laufende Projekte nicht wie geplant realisiert werden. Wie MDR berichtet, ist beispielsweise der Chef des Hörspielsommers, Katharina Gloe, mit der drückenden Unsicherheit und einer schmalen Kasse konfrontiert. Für den Hörspielsommer steht ein hoher fünfstelliger Betrag auf der Kippe, der ein Drittel des Budgets ausmacht.

Das Problem ist jedoch nicht neu. Die Akteure der freien Kunst- und Kulturszene sind schon seit längerer Zeit gefordert, immer wieder auf steigende Kosten, etwa bei Personal und Mieten, zu reagieren. Laut der Grünen Fraktion Leipzig, ist die Notwendigkeit einer Erhöhung des Förderbudgets dringend, um die Vielfalt der Kultur zu sichern und die Arbeitsbedingungen für die Kreativen zu verbessern. Andernfalls drohen geringere Honorare und weniger Spieltermine für die Künstler*innen, was fatale Folgen für die gesamte Szene haben könnte.

Der Weg zu mehr Stabilität

Die Situation fordert jedoch nicht nur akute Maßnahmen, sondern auch langfristige Lösungen. Eine Basisförderung, die bis zu vier Jahre genehmigt wird, könnte helfen, die strukturellen Probleme der Kulturszene zu meistern. Aktuell müssen viele Akteure ihre Projektförderungen jährlich neu beantragen, was nicht nur zeitaufwendig ist, sondern auch große Unsicherheiten mit sich bringt. Zukünftige Planungen sollen durch diese Regelung jedoch erleichtert werden, sodass Projekte mit längerfristiger Sicht entwickelt werden können.

In einem lichtblickenden Schritt wurde der Doppelhaushalt für 2025 und 2026 zudem um insgesamt 900.000 Euro für die Kulturaufwendungen erhöht. Diese Erhöhung bringt nicht nur frischen Wind, sondern ist auch das Ergebnis eines engagierten Einsatzes der Initiative „Leipzig plus Kultur“, die für faire Gagen und auskömmliche Projektförderungen demonstrieren und eintreten. Auch Domaxa hebt hervor, dass es keine Kürzungen im Gesamtbudget für Kulturprojekte gab, was für eine gewisse Stabilität sorgt. In den letzten beiden Jahren wurden die Ausgaben jedoch gedeckelt, wodurch finanzielle Engpässe entstanden sind.

Die Zustimmung der Landesdirektion zu diesen Maßnahmen steht jedoch noch aus. Betroffene Einrichtungen wie das Schaubühne Lindenfels, das Theater Lofft und das Figurentheaterzentrum Westflügel warten gespannt auf die Genehmigung, um ihre Projekte fortsetzen zu können. Gleichzeitig betonen Verantwortliche, dass soziale Ticketpreise und angemessene Honorare für die Künstler*innen auch in Zukunft gesichert werden müssen.

Leipzigs Kultur hat viel zu bieten und braucht Unterstützung, um auch in der Zukunft lebendig und vielfältig zu bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass die notwendigen Genehmigungen schnell erteilt werden und die Kreativen endlich Planungssicherheit erhalten.

Details
OrtLeipzig, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)