Leipzigs Schulen am Limit: Wo die Stadt dringend neuen Platz braucht!

Leipzigs Schulen am Limit: Wo die Stadt dringend neuen Platz braucht!
Leipzig, Deutschland - In Leipzig herrscht in den Schulen Hochbetrieb. Nach Angaben von LVZ sind die Klassenräume bis zum Anschlag gefüllt, was Stadträtin Ute Köhler-Siegel von der SPD alarmiert. Besonders in Grundschulen sieht es düster aus: Horträume werden teils doppelt belegt und die zulässige Klassenobergrenze von 28 Schülern wird häufig überschritten. Die Migration innerhalb der Stadt beleuchtet ein weiteres Problem, da Zuzüge und Umzüge die Planung der Schulbezirke erschweren.
Die Herausforderungen enden jedoch nicht dort. Linken-Stadträtin Cornelia Falken weist darauf hin, dass Schüler beim Übergang von Gymnasien zu Oberschulen häufig auf Schwierigkeiten stoßen. Ein Schulentwicklungsplan, der seit 2019 überfällig ist, sollte dringend überarbeitet werden, um den sich verändernden Gegebenheiten gerecht zu werden.
Schülerzahlen und Prognosen
Die aktuelle Situation ist nicht nur alarmierend, sondern auch in der Entwicklung. Im Schuljahr 2022/2023 besuchen nahezu 63.000 Schüler die Schulen in Leipzig, die höchste Zahl seit den 1980er Jahren. Doch die Prognosen zeigen eine gemischte Zukunft: Bis 2027 werden die Schülerzahlen an weiterführenden Schulen um 9% steigen, gefolgt von einem Rückgang bis 2040. Für die Grundschulen hingegen wird ein Rückgang um 17% bis zum Jahr 2031 vorhergesagt.
Besonders dramatisch zeigen sich die Unterschiede zwischen den Stadtteilen: Während in zentrumsnahen Bezirken wie Südost 1 mit einem Anstieg um 17% gerechnet wird, verlieren Stadtteile am Stadtrand wie Knautkleeberg-Knauthain bis zu 41% der Schüler. Fast jede zweite Schule in der Stadt hat zudem Sanierungsbedarf, verstärkt durch die Ankündigung von Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus, Komplexsanierungen durchzuführen.
Finanzielle Mittel und Investitionen
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat der Sächsische Landtag den Doppelhaushalt 2023/24 beschlossen, in dem Bildungsinfrastruktur bankzertifiziert wird. Flankiert durch die Koalitionsfraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD, stehen insgesamt 123 Millionen Euro für die drei kreisfreien Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz bereit. Christin Melcher von den Grünen hebt hervor, wie wichtig hochwertige Bildungsbedingungen sind und damit auch die Herausforderung beim Schulbau gemeint ist.
Zusätzlich sind 107,5 Millionen Euro für den Schulhausbau vorgesehen, wobei Gelder für Schulbau und Kitas wechselseitig übertragbar sind. Bis 2030 werden in Leipzig geschätzt etwa 21.000 zusätzliche Schulplätze benötigt. Eine umfassende Schulbaustrategie sieht jährliche Ausgaben von über 200 Millionen Euro für den Schulbau vor.
Unsicherheiten in der Schülerentwicklung
Die Grundsteinlegung für die künftigen Schülerzahlen ist die Geburtenrate und die Migrationsströme, die in den letzten Jahren eher unstet verlaufen sind. Die Prognosen für die Grundschulanfänger sind relativ präzise, würden jedoch durch unerwartete Zu- und Fortzüge durcheinandergeraten können, wie die Statistik Sachsen zeigt. Die Unsicherheiten in Bezug auf Flüchtlingsrückkehr und Zuwanderung machen die Planung nicht einfacher.
Die kommenden Jahre halten einiges an Herausforderungen bereit, und es wird spannend sein zu beobachten, wie Leipzig auf die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen im Bildungsbereich reagiert. Ein gutes Händchen für die Schulplanung ist gefragt, um den Schülern die bestmöglichen Lernvoraussetzungen zu bieten.
Details | |
---|---|
Ort | Leipzig, Deutschland |
Quellen |