Ein Stück Amerika in Klipphausen: Das Western Inn begeistert seit 50 Jahren

Ein Stück Amerika in Klipphausen: Das Western Inn begeistert seit 50 Jahren
Klipphausen, Deutschland - Im malerischen Klipphausen an der Elbe findet sich ein kleines Stück Amerika: Das Western Inn, das Dagmar Großer seit über 50 Jahren führt. Die 76-Jährige hat mit ihrem Bistro ein einzigartiges Ambiente geschaffen, das aus dem Alltag entführt. Direkt an der Elbe gelegen, empfängt die Gaststätte mit einem stylischen Western-Design, inspiriert von einem Verwandten, der einst Sheriff in Pennsylvania war. Ein paar Schritte vom Restaurant entfernt sitzen Dagmar Großer und ihr treuer Chihuahua Herrmann gemütlich auf dem Hof, während sie den Tag beginnen.
Die Reise zur Errichtung des Western Inn war alles andere als einfach. Ursprünglich kam die Familie Großer aus Cottbus nach Sachsen, der Wunsch nach mehr Platz für ihren Hund und einer neuen Herausforderung führte sie hierher. Die alte Gaststätte, die vor dem Kauf wegen Baufälligkeit acht Jahre geschlossen war, erforderte umfangreiche Renovierungsarbeiten während der DDR-Zeiten, eine Zeit, in der der Zugang zu Baumaterialien knifflig war. Dennoch packte die Familie voller Elan an, und nach vielen Mühen wurde das Gasthaus wieder zu neuem Leben erweckt.
Einfamiliengeschichte und Herausforderungen
Das Kundenangebot hat sich im Laufe der Jahre kontinuierlich erweitert. So wurden neben der Gaststätte auch ein Hotel, ein festlicher Saal und ein Westernshop hinzugefügt. Trotz der Herausforderungen, die Hochwasser im Jahr 2002, sowie 2006 und 2013 mit sich brachten und viel Arbeit zunichte machten, ließ Dagmar sich nicht entmutigen. „Ich habe einen Notfallplan für Hochwasser entwickelt“, lässt sie die Leser wissen, und mit Unterstützung von Freunden, Gästen und staatlicher Hilfe, gelang der Wiederaufbau jedes Mal. Der Druck des Wassers war so stark, dass es bis in die 1. Etage des Hauses reichte, doch die Belohnung für die Anstrengungen waren die unvergesslichen Sonnenaufgänge, die sie nach der Mühe beobachten durfte.
Ein weiterer Grund, warum das Western Inn so beliebt ist, sind die Linedance-Kurse, die Dagmars Tochter anbietet. Diese erfreuen sich großer Beliebtheit und sind regelmäßig ausgebucht. Auch die kulinarischen Highlights des Restaurants sind nicht zu vernachlässigen. 2016 wurde das Western Inn unter den besten drei Steakrestaurants beim RTL-Restauranttester Christian Rach ausgezeichnet. Ein ganzes Jahr ohne Ruhetage, geöffnet sieben Tage die Woche für zwölf Stunden – hier wird für jeden etwas geboten.
Aussichten für die Zukunft
Obwohl Dagmar Großer seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2001 alleine die Geschicke des Hauses lenkt und nicht mehr in die USA reist oder sich für die dortige Politik interessiert, ist ihr klar: „Ich will das Western Inn weiterhin führen.“ Ein Versprechen, das sie sich selbst, ihrer Familie und den vielen treuen Gästen gegeben hat. Unterstützung kommt, wie in der Vergangenheit, auch weiterhin von der Community.
Das Western Inn ist nicht nur eine Gasstätte, es ist ein Ort, der Geschichten erzählt und Generationen verbindet. Die gemeinsam erlebten Herausforderungen und triumphalen Rückschläge machen die Faszination dieses kleinen Stücks Amerika im Herzen Sachsens aus. Auch in der digitalen Welt findet man Informationen über Gasthäuser wie das Western Inn, sogar auf Plattformen, die sich der Erfassung und Konservierung der Geschichte alter deutscher Gasthäuser widmen, wie die Seite von gasthaus-geschichte.de.
In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt das Western Inn ein Ort, dem die Wurzeln der Tradition fest verankert sind – und das ganz ohne Ruhetage.
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Ort | Klipphausen, Deutschland |
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