Meißner Tierheim erhält dringend benötigte finanzielle Unterstützung!

Ein Todesfall in Meißen führt zu Diskussionen über Tierheimverträge und Tierschutzmaßnahmen. Stadt erhöht Budget für Tierheim.
Ein Todesfall in Meißen führt zu Diskussionen über Tierheimverträge und Tierschutzmaßnahmen. Stadt erhöht Budget für Tierheim. (Symbolbild/NAG)

Meißner Tierheim erhält dringend benötigte finanzielle Unterstützung!

Meißen, Deutschland - Die Themen Tierwohl und Tierschutz sind nicht nur in der breiten Gesellschaft, sondern auch in den Kommunen von großer Bedeutung. Ein aktueller Fall aus Meißen beleuchtet, wie eng diese Aspekte miteinander verknüpft sind. Ein tragischer Todesfall in einem Meißner Krankenhaus betrifft einen Mann aus Coswig, dessen Hund zu Hause auf ihn wartete. In solchen Fällen zeigt sich, wie wichtig eine gute Organisation im Tierschutz ist. Mario Aßmann vom Tierschutzzentrum Meißen hebt hervor, dass die Gemeinde, in der ein Todesfall eintritt, für die Klärung des Falls verantwortlich ist. Auch wenn der Verstorbene nicht in Meißen gemeldet war, bleibt die Stadt zuständig für die Übernahme des Hundes.

Ein weiterer zentraler Punkt sind die Tierheimverträge, die in vielen Städten und Landkreisen mit dem Tierheim in Winkwitz abgeschlossen wurden. Meißen hat erst kürzlich einen solchen Vertrag implementiert, was auch die Stadt Freital betrifft, die ebenfalls zum Tierheim Meißen gewechselt ist. Dieses Umdenken ist notwendig, um die Versorgung von Fundtieren sicherzustellen, denn die Verantwortung für die Aufnahme, Versorgung und Weitervermittlung dieser Tiere liegt eindeutig bei den Kommunen. „Hier gibt es kaum gesetzliche Vorgaben, was in der Praxis oft zu Einsparungen auf Kosten des Tierwohls führt“, erläutert ein interessierter Tierschützer.

Tierheim in Meißen: Dringender Finanzbedarf

Die finanziellen Rahmenbedingungen des Tierheims sind angespannt. Die monatlichen Einnahmen von 13.000 Euro, die aus der „Aktion Tier“ sowie durch Spenden und Gebühren stammen, sind lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Um die laufenden Kosten für Futter, Betrieb und Tierarzt zu decken, wurde das Budget der Stadt Meißen aufgestockt. Vorher lag es bei einem Euro pro Einwohner, nun beträgt es zwei Euro, somit insgesamt 58.000 Euro. Bei den letzten Abstimmungen über Projekte im Bürgerhaushalt belegte das Tierheim mit 463 Stimmen den zweiten Platz, was die Dringlichkeit der Lage unterstreicht.

Das Tierheim ist gefordert und benötigt dringend eine neue Waschmaschine, da die alte defekt ist und die Hygiene im Tierheim unter den fehlenden Geräten leidet. Ebenso wichtig ist die Finanzierung von Bildungsprojekten, um zum Beispiel einen Insektenpfad in Zusammenarbeit mit Schulen anzulegen.

Die Herausforderungen bei der Rückführung von Tieren

Trotz der erfreulichen Rückführungsquote von über 90 % für Hunde sind die Herausforderungen bei Katzen deutlich komplexer. Viele dieser Tiere kommen nicht gechippt ins Tierheim, was die Rückführung zur Tortur werden lässt. Aßmann berichtet von einem Fall, in dem eine Katze über zwei Jahre im Tierheim lebte, bis sich der Besitzer wieder meldete. Hier zeigt sich das Spannungsfeld zwischen Tierschutz und der Realität auf den Straßen und in den Wohnungen.

Freigänger-Katzen sind oft nicht kastriert, was zur Überpopulation führen könnte. Glücklicherweise steht Meißen jedoch nicht vor einem Streunerkatzen-Problem. Dennoch ist das Tierheim gezwungen, keine Exoten aus privater Haltung mehr aufzunehmen, um nicht die ohnehin schon angespannte finanzielle Situation weiter zu belasten.

Ein Blick auf die regionalen Besonderheiten zeigt, dass in Sachsen lediglich Dresden ein eigenes Tierheim betreibt, während die meisten Kommunen auf externe Dienstleister zurückgreifen müssen. Diese Systeme sind oft von den „Geiz-ist-geil“-Mentalität geprägt, was leider nicht zum Wohl der Tiere beiträgt. Die Konkurrenz um Fundtierverträge führt nicht selten dazu, dass Tierschutzvereine Billigangebote unterbreiten, die letztendlich zu einer Verschlechterung der Bedingungen für die Tiere führen. Wie tierheimpate.de berichtet, kann dies gravierende Folgen haben, darunter Einsparungen bei Tierarztleistungen oder auch eine höhere Sterblichkeitsrate aufgrund schlechter Hygiene.

Mit dem steigenden Bewusstsein der Verbraucher für Tierwohl und Tierschutz, wie es statista.com schildert, ist es unerlässlich, dass die Städte und Gemeinden verantwortungsvoll mit ihren Verträgen umgehen. Immerhin halten in Deutschland rund 34 Millionen Haushalte ein Haustier, darunter 12 Millionen Hunde, und das Thema Tierwohl wird für immer mehr Menschen zur Herzensangelegenheit.

Das Beispiel des Tierheims in Meißen ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtig die Unterstützung auf kommunaler Ebene für das Wohl der Tiere ist. Das Engagement ist groß, doch ohne das nötige Budget können die Herausforderungen des Tierschutzes nicht bewältigt werden.

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OrtMeißen, Deutschland
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