Psychische Belastungen im Gesundheitswesen: Kliniken schlagen Alarm!
Psychische Belastungen im Gesundheitswesen: Kliniken schlagen Alarm!
Mittelsachsen, Deutschland - In der Region Mittelsachsen zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Im ersten Halbjahr 2024 waren psychische Erkrankungen der Hauptgrund für Arbeitsausfälle. Ein aktueller Gesundheitsreport der DAK legt Zahlen vor, die alarmierend sind. In Mittelsachsen wurden 239 Fehltage pro 100 Versicherte verzeichnet, wobei Beschäftigte im Gesundheitswesen besonders betroffen sind. Hier betrugen die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen sogar 488 pro 100 Beschäftigte, was einen hohen Druck auf die Kliniken ausübt.
Laut Sächsische.de sieht Stefan Wandel, der Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen, die Lage als akut an. Der Anteil ausgefallener Tage wegen Depressionen stieg um 13 Prozent. Die Ursachen dafür sind vielfältig und stehen oft im Zusammenhang mit strukturellen Bedingungen am Arbeitsplatz. Diese belastenden Faktoren bringen nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die gesamte Gesundheitsversorgung in der Region in eine schwierige Lage.
Belastungen im Gesundheitswesen
Die DAK-Gesundheit hat 2024 eine Analyse veröffentlicht, die die Krankschreibungen von 2,42 Millionen Erwerbstätigen beleuchtet. Demnach haben Depressionen im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent zugenommen. Insgesamt gab es 342 Fehltage je 100 Beschäftigte aufgrund psychischer Erkrankungen, wobei Beschäftigte in Kitas und der Altenpflege besonders stark betroffen sind. Ein weiterer Besorgnisfaktor ist der Anstieg der Fehltage bei über 60-Jährigen, der von 169 auf 249 Tage je 100 Beschäftigte stieg.
Zusätzlich zeigt die DAK, dass die durchschnittliche Krankschreibung aufgrund psychischer Probleme fast 33 Tage beträgt und lange Krankschreibungen von 29 bis 42 Tagen um 14 Prozent zugenommen haben. Presseportal.de betont, dass die Notwendigkeit zur Berücksichtigung der psychischen Gesundheit im Betrieb dringender denn je ist, und empfiehlt ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zur Prävention.
Unterstützung für Mitarbeiter
Ein Schritt in die richtige Richtung scheint die im Gesundheitswesen begonnene Unterstützung für die Mitarbeiter zu sein. Kliniken bieten verschiedene Angebote zur Förderung der mentalen Gesundheit an. Das Klinikum Döbeln beispielsweise informiert über Unterstützungsangebote im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, während die Helios Klinik Leisnig bereits präventive Maßnahmen und psychologische Beratungsgespräche anführt.
Das Klinikum Mittweida steht noch vor der Herausforderung, den spezifischen Anteil psychischer Erkrankungen bei Krankschreibungen zu ermitteln. Es ist klar, dass die Kliniken große Arbeitgeber in der Region sind, und das Thema psychische Gesundheit in deren Management stärker ins Licht gerückt werden muss. Regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen sowie Anpassungen der Arbeitszeiten an familiäre Gegebenheiten sind essentielle Bestandteile dieser Unterstützung.
Handlungsbedarf für Unternehmen
Die Verantwortung für die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit liegt in erster Linie bei den Arbeitgebern. In diesem Zusammenhang sind Handlungs- und Entscheidungsspielräume, ein angemessenes Arbeitspensum, sowie ein wertschätzendes Miteinander gefragt. Offenheit gegenüber psychischen Problemen kann dazu beitragen, diese wichtigen Themen früher zu erkennen und entgegenzuwirken.
Gesund.bund.de hebt hervor, dass ein wertschätzendes Klima im Betrieb und das rechtzeitige Ansprechen von Konflikten wesentliche Elemente sind, um die mentale Gesundheit im Arbeitsumfeld zu stärken. Die Beschäftigten selbst sollten bei Bedarf das Gespräch mit Kollegen oder Vorgesetzten suchen und aktiv auf ihre Bedürfnisse hinweisen.Es ist unbestreitbar, dass die psychische Gesundheit im Arbeitsleben eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Die aktuellen Entwicklungen in Mittelsachsen verdeutlichen, dass ein Umdenken nötig ist, um sowohl die Mitarbeiter als auch die Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen.
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Ort | Mittelsachsen, Deutschland |
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