Archäologen entdecken Jungsteinzeit-Siedlungen vor B169-Bau bei Oschatz!

Archäologen entdecken im Baufeld der B169 bei Oschatz bedeutende jungsteinzeitliche Siedlungen mit frühen Funden.
Archäologen entdecken im Baufeld der B169 bei Oschatz bedeutende jungsteinzeitliche Siedlungen mit frühen Funden. (Symbolbild/NAG)

Archäologen entdecken Jungsteinzeit-Siedlungen vor B169-Bau bei Oschatz!

Salbitz, Deutschland - Das Bauvorhaben der neuen B169 zwischen Seerhausen und Salbitz hat Archäologen auf den Plan gerufen. Seit dem Sommer 2024 wird der Baugrund intensiv untersucht, und die Funde sind mehr als vielversprechend. Wie die lvz.de berichtet, hat Grabungsleiter Matthias Conrad vom Landesamt für Archäologie bereits Anzeichen von 15 neuen Siedlungen entdeckt. Das Jahnatal, wo die Grabungen stattfinden, war über lange Zeit hinweg bewohnt. Die ältesten Funde datieren auf das Jahr 5500 v. Chr.!

Eine spannende Entdeckung in Salbitz sind gewaltige Siedlungsgruben, die einst für Baumaterial und Vorratslager genutzt wurden. Oft sind diese Gruben wieder verfüllt, was sie als Verfärbungen im Erdreich sichtbar macht. Der Bereich, der untersucht wird, umfasst mindestens ein Fünftel des Baufeldes, wobei die Archäologen Suchschnitte von vier Metern Breite anlegen. Um die Funde ordnungsgemäß zu erfassen, arbeiten die Archäologen eng mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) zusammen, um festzulegen, welche Befunde näher untersucht werden.

Vertiefte Untersuchungen und langfristige Pläne

Das Grabungsprojekt wird voraussichtlich bis 2027 andauern. Im Nordabschnitt, der bereits erforscht wurde, sollen vertiefte archäologische Untersuchungen im Spätsommer beginnen. Das wird auch für den Südabschnitt notwendig sein, der nach Fertigstellung des ersten Abschnitts angegangen wird.

Aufschlussreiche Entdeckungen wurden nicht nur im Jahnatal gemacht. In der Umgebung wurden zudem Grabgruben mit Toten in Hockerstellung sowie Beigefäßen gefunden. Diese Bestattungen stammen aus der Frühbronzezeit. Der älteste bekannte Friedhof Sachsens zeigt, dass auf diesem Gelände etwa 1000 Jahre später, während der Jungbronzezeit, wieder eine Siedlung errichtet wurde. Eine detaillierte Untersuchung über den Fundplatz wurde in einem Artikel von archaeologie.sachsen.de dokumentiert, der auch beschreibt, wie Grabgruben in die Siedlungsstrukturen integriert waren.

Öffentliche Führungen und der Weg nach vorn

Die interessierte Öffentlichkeit kann einen Einblick in die Arbeiten der Archäologen werfen. Am Donnerstag, dem 26. Mai 2016, fand eine öffentliche Führung statt, die großen Anklang fand. Treffpunkt war der südliche Ortsausgang Wadewitz. Für die kommenden Monate werden die Flächen schrittweise für den Bau freigegeben, während die archäologischen Arbeiten fortschreiten.

Diese Grabungen sind nicht nur für die Archäologie von Bedeutung, wie spiegel.de berichtet, sondern auch für die Erhaltung des kulturellen Erbes in Sachsen. Die Erkenntnisse aus diesen Ausgrabungen werden uns sicherlich noch lange beschäftigen und unser Verständnis der Lebensweise der Menschen in der Jungsteinzeit erweitern.

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OrtSalbitz, Deutschland
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