Streit um Windkraftanlagen: Bürgerrecht auf Stellungnahme läuft ab!

Streit um Windkraftanlagen: Bürgerrecht auf Stellungnahme läuft ab!

Oschatz, Deutschland - In der Oschatzer Region könnte sich in den kommenden Jahren einiges tun in Sachen Windkraft. Der Regionalplan für Leipzig-Westsachsen, aktueller Entwurf und heiß diskutiertes Thema, könnte dafür sorgen, dass die Anzahl der Windkraftanlagen deutlich steigt. Der damalige Entwurf, der Anfang Mai veröffentlicht wurde, zeigt einige geplante Standorte für Windvorranggebiete, die auf gemischte Reaktionen stoßen.

Besonders in den Ortsteilen Haida und Limbach rege sich Widerstand gegen den Bau von vier Windkraftanlagen bei Lampersdorf, berichten die LVZ. Dabei sind die vorgesehenen Standorte für Windkraftflächen auch noch nicht alle der Bevölkerung bekannt. Grund zur Sorge gibt es einige. Erhöhte Bedenken gibt es, da in der Region bisher nur eine geringe Anzahl an Windkraftanlagen existiert.

Geplante Windkraftflächen

Ein Blick auf die geplanten Flächen zeigt, dass deutlich mehr Raum für Windkraft geschaffen werden soll:

  • Cavertitz:
    • Fläche 51: 17 Hektar, nördlich der Ortsverbindungsstraße zwischen Treptitz und Schirmenitz.
    • Fläche 52: 22 Hektar, nordöstlich von Sörnewitz.
  • Liebschützberg:
    • Fläche 50a: fast 110 Hektar, zwischen Wellerswalde und Großböhla, grenzüberschreitend nach Dahlen.
    • Fläche 49: 84 Hektar, nördlich von Schönnewitz und Borna, auch im Oschatzer Stadtgebiet (Käferberg).
    • Fläche 48: 12 Hektar, östlich von Ganzig und Reppen, an der Grenze zum Landkreis Meißen.
  • Naundorf:
    • Fläche 46a: 115 Hektar, südlich von Cassabra, bereits als Windpark bekannt.
    • Fläche 46b: 37 Hektar, südlich der Verbindungsstraße von Gastewitz nach Salbitz.
    • Fläche 45b: 27 Hektar, an der südlichen Kreisgrenze, angrenzend an Mügeln.
  • Mügeln:
    • Fläche 45a: 41 Hektar, angrenzend an Naundorf, betroffen sind Einwohner von Zschannewitz.
    • Fläche 44: 114 Hektar, westlich von Grauschwitz, bereits mit Windrädern.
  • Wermsdorf:
    • Fläche 90: fast 50 Hektar bei Lampersdorf.
    • Fläche 54: etwa 17 Hektar, nordwestlich von Luppa.
  • Dahlen:
    • Fläche 91: 56 Hektar, südöstlich der Stadt an der Eisenbahnlinie.
    • Flächen 53a, 53b, 53c: insgesamt rund 100 Hektar, östlich des Ortsteils Schwarzer Kater.
  • Oschatz:
    • Fläche 50b: 38 Hektar, nordwestlich von Merkwitz.
    • Fläche 47: 30 Hektar, östlich von Thalheim.

Bürgerinnen und Bürger haben bis zum 11. Juli die Möglichkeit, Stellungnahmen zu den Standorten abzugeben. Die Rückmeldungen werden bis 2026 abgewogen, wobei gegebenenfalls ein erneutes Beteiligungsverfahren erforderlich werden könnte. Das Ziel ist es, die Teilfortschreibung zu den Erneuerbaren Energien bis spätestens Dezember 2026 abzuschließen, damit der Plan im vierten Quartal 2027 in Kraft treten kann, wie der Juwi Regionalplan erläutert.

Bedeutung der Windkraft in Sachsen

Der Ausbau der Windenergie spielt eine zentrale Rolle in der sächsischen Energiepolitik. Sachsen setzt alles daran, die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft legt großen Wert auf zügige Genehmigungsverfahren, um die Energiewende in Deutschland voranzubringen. Im Jahr 2024 wurden beispielsweise bereits 66 Windenergieanlagen genehmigt, die eine installierte Nennleistung von rund 390 Megawatt mit sich bringen.

Der Windkraftausbau ist also nicht nur ein Plan für einige Jahre, sondern ein Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft, bei dem sich an vielen Ecken und Enden etwas tun wird. In der Oschatzer Region bleibt abzuwarten, wie die Diskussionen weitergehen und welche Entscheidungen letztendlich getroffen werden. Die Zeit für Stellungnahmen wird kurz, doch das Engagement der Bürger wird entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Landschaft in der Region sein.

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OrtOschatz, Deutschland
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