Urteil gegen Rechtsextremistin Liebich: Spannung vor dem Urteil!

Urteil gegen Rechtsextremistin Liebich: Spannung vor dem Urteil!

Leipzig, Deutschland - In Leipzig steht der Prozess gegen die Rechtsextremistin Marla-Svenja Liebich in seiner entscheidenden Phase. Am Freitag wird im Landgericht Leipzig mit dem Plädoyer und dem Urteil gerechnet. Im Mittelpunkt der Anklage steht eine mutmaßliche Attacke auf einen Fotografen während einer Corona-Demo Ende 2020, die mehr als viereinhalb Jahre zurückliegt. Die Vorwürfe sind schwerwiegend und werfen ein Schlaglicht auf die Gewaltbereitschaft in der rechtsextremen Szene.

Liebich, die früher als Sven Liebich bekannt war, erhielt 2023 am Amtsgericht Leipzig eine Freiheitsstrafe von sieben Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung. Ihre drei Mitangeklagten wurden zwischen sechs und zehn Monaten mit Bewährung verurteilt. Alle vier legten Berufung gegen die Urteile ein, wodurch der neue Prozess am 4. Juli 2025 ins Rollen kam. In der Zwischenzeit wurde Liebich wegen eines anderen Delikts, dem Volksverhetzung und anderer Straftaten, zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, was ihre Reputation weiter belastet.

Vorfall bei der Corona-Demo

L-iz berichtet, dass der Vorfall am 7. November 2020 während einer Querdenker-Demo in Leipzig stattfand, an der rund 20.000 Menschen teilnahmen. Nach der offiziellen Auflösung der Veranstaltung eskalierte die Situation, wobei Böller geworfen und Polizisten sowie Medienvertreter angegriffen wurden. Insbesondere Liebich wurde beschuldigt, gemeinsam mit Mitangeklagten den Fotografen Mirko N. im Zuge eines Übergriffs festgehalten und körperlich angegriffen zu haben. Videobeweise entlasten den Fotografen, der zuvor keine rechtliche Verantwortung für seinen Versuch, Abstand zu schaffen, tragen musste.

Nach den vorangegangenen Verurteilungen entschieden nun die Richter erneut über die Schwere der Taten. Auch diesmal wurden Zeugen, inklusive des geschädigten Fotografen, befragt. Das Amtsgericht hatte die Notwehr-Version der Angeklagten als nicht glaubwürdig eingestuft und sich auf die Beweislage gestützt. Es bleibt abzuwarten, ob das Urteil am kommenden Freitag verkündet wird, denn die Spannung ist greifbar.

Ein Blick auf den Rechtsextremismus in Deutschland

Der Fall von Liebich ist kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends. Laut dem Verfassungsschutz stieg das gewaltorientierte Rechtsextremisten-Potenzial 2024 auf rund 15.300 Personen. Es zeigt sich ein Anstieg bei den rechtsextremistischen Straftaten im Vergleich zum Vorjahr: Über 37.800 Taten wurden registriert, was einen Anstieg um 47,4 % darstellt. Besonders bedenklich ist die Zunahme der Gewalttaten, die sich um 11,6 % erhöht haben.

Auch wenn die Teilnahme an rechtsextremistischen Musikveranstaltungen 2024 auf null sank – sie hatten in der Vergangenheit eine zentrale Rolle in der Szene gespielt – bleibt das Potenzial für Gewalt in der rechtsextremen Ideologie bestehen. Themen wie Asyl und Migration werden weiterhin aufgegriffen, um gegen gesellschaftliche Minderheiten zu hetzen. Die Demonstrationen zu diesen Themen sind nach wie vor hoch und zeigen, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus dringend notwendig bleibt.

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OrtLeipzig, Deutschland
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