35 Jahre VW Polo: Erinnerungen und Herausforderungen im Werk Zwickau

35 Jahre VW Polo: Erinnerungen und Herausforderungen im Werk Zwickau

Zwickau, Deutschland - Was ist los in Zwickau? Ein ganz besonderes Jubiläum wird gefeiert! Vor 35 Jahren rollte der erste VW Polo vom Band im VW-Werk Zwickau, und die historischen Wurzeln dieses Erfolges gehen bis in die Nachkriegszeit zurück. Vom ersten, in Alpinweiß gestalteten Polo mit 1,3-Liter-Motor und 55 PS, der heute als wahres Museumsstück gilt, bis hin zur Elektrifizierung der heutigen Modelle – die Veränderungen waren enorm.

„Unser Herz hing dran“, beschreibt ein Mitarbeiter seine Karriere im Autohaus Zwickau und hebt damit die Leidenschaft der Belegschaft hervor. Viele erinnern sich an die Anfänge im Stadtteil Mosel, als VW eine Zusammenarbeit mit dem Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) einging. Damals wurden nicht nur die ersten Polos, sondern auch die legendären Trabant-Modelle montiert. Jörn Kaiser und Udo Friedrich, die beide in der Produktion arbeiteten, berichten von ihrem Werdegang. Sie waren bereits beim VEB Sachsenring tätig und hatten 1990 die Möglichkeit, am Neuanfang in Zwickau teilzunehmen, als der Polo und der Trabant 1.1 mit VW-Motor gefertigt wurden. Jörn merkt an, dass die Stimmung unter den Kollegen bezüglich der Zukunft gemischt ist, doch Bestellungen sind bereits vorhanden.

Ein Blick zurück und nach vorne

Das Werk in Zwickau hat eine bewegte Geschichte. Die Serienfertigung von Volkswagen begann 1945, und während der Jahrzehnte hat sich das Unternehmen zu einem wichtigen Symbol des deutschen Wirtschaftswunders entwickelt. Der Polo erlebte, wie auch andere Modelle wie der Golf und Passat, einen großen Aufschwung und hat sich bis heute stetig weiterentwickelt. Von den Anfängen mit Holzkisten voller Teile aus dem Westen bis hin zu modernen Fertigungstechniken hat Volkswagen immer wieder ein gutes Händchen für die Innovationskraft bewiesen.

Immerhin werden seit 2020 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge in Zwickau gefertigt, darunter beliebte Modelle wie ID.3 und ID.4. Udo hebt hervor, dass jüngere Generationen die neuen Elektroautos gut annehmen, während ältere Kollegen oft noch an den klassischen Verbrennern festhalten.

Herausforderungen und Optimismus

Wie geht es weiter für die VW-Belegschaft in Zwickau? Trotz ungewisser Zeiten im Rahmen der aktuellen VW-Krise blicken die Mitarbeiter optimistisch in die Zukunft. „Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, aber die Hoffnung lebt weiter“, stellt ein Kollege fest. Gespräche über Gehaltsfragen und die Arbeitsbedingungen sind allgegenwärtig, und manche Erinnerungen an die harten Schichten prägen das spätere Denken der Beschäftigten. „Eingeschüchtert von den reinen Zahlen wurden wir oft ausgelacht“, berichtet einer der älteren Mitarbeiter. Aber das Herzstück – die Liebe zu Autos – bleibt unverändert.

In diesem Sinne gilt es, die Vergangenheit zu feiern und mit Mut in die Zukunft zu blicken. Die Produktion des VW Polo ist mehr als nur ein Jubiläum; sie ist ein Sinnbild für den Wandel und die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens, das sich unermüdlich dem Puls der Zeit anpasst. Bei all den Diskussionen wird klar: Das Herz der Zwickauer Produktion schlägt weiter kräftig.

Bereits im Dezember 1990 wurde die VW Sachsen GmbH gegründet, und die jahrelange Zusammenarbeit zeigt, wie sehr die Marke Volkswagen an lokale Wurzeln geknüpft ist. Mit der ambitionierten Ausrichtung auf Elektromobilität und Digitalisierung bleibt VW nicht nur ein alteingesessenes Unternehmen, sondern entwickelt sich auch zukunftsorientiert weiter. Es bleibt abzuwarten, was die nächsten 35 Jahre bringen werden.

Für weitere Informationen über die beeindruckende Geschichte von Volkswagen können Sie Volkswagen Newsroom besuchen oder mehr über die aktuelle Situation im Werk Zwickau auf MDR nachlesen.

Für viele Mitarbeiter bleibt das Werk Zwickau ein Ort der Hoffnung und des Fortschritts, auch wenn die Herausforderungen, insbesondere im Bereich der E-Mobilität, nicht zu unterschätzen sind. Ein guter Grund, mit viel Herzblut weiterzuarbeiten!