Sanierung der Oldenburger Gleishalle verzögert sich bis 2029!

Sanierung der historischen Gleishalle am Oldenburger Hauptbahnhof verzögert sich bis 2029 aufgrund unerwarteter Korrosionsschäden.
Sanierung der historischen Gleishalle am Oldenburger Hauptbahnhof verzögert sich bis 2029 aufgrund unerwarteter Korrosionsschäden. (Symbolbild/NAG)

Oldenburg, Deutschland - Die Sanierung der historischen Gleishalle am Oldenburger Hauptbahnhof wird sich auf zwei Jahre verlängern, wodurch der neue Fertigstellungstermin auf Ende 2029 verschoben wird. Dies berichtet die MOPO. Ursprünglich war die Fertigstellung für Ende 2027 geplant. Grund für die Verzögerung sind unerwartet starke Korrosionsschäden an den Stahlbauteilen des über 100 Jahre alten Bauwerks, das 1915 eröffnet wurde.

Die Sanierungsarbeiten an den drei Hallenschiffen haben im vergangenen Jahr begonnen und werden von einer Stahlbaufirma aus Westoverledingen (Landkreis Leer) durchgeführt. Besonders betroffen sind Verbindungsstellen und verdeckte Bereiche der Stahlträger. Die Deutsche Bahn investiert in das Projekt rund 80 Millionen Euro, wobei der Kostenrahmen trotz der verlängerten Sanierungszeit unverändert bleibt.

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen

Aktuell werden die Fundamente des Hallenschiffs 7/8 saniert, während im ersten Quartal 2026 eine Erneuerung der Fundamente am Bahnsteig 5/6 geplant ist. Gleichzeitig wird der Bahnsteig von 228 Meter auf 277 Meter verlängert, um den Anforderungen des modernen Zugverkehrs gerecht zu werden. In den Sanierungsplan ist auch die sukzessive Restaurierung der Hallenschiffe 3/4 und 7/8 integriert, um Sicherheit und Ästhetik zu gewährleisten. Alle Bahnsteige werden mit zeitgemäßer Ausstattung und digitalen Fahrgastmonitoren versehen, was den Komfort für die rund 25.000 täglichen Passagiere erhöhen soll.

Christine-Petra Schacht, die Stadtbaurätin, äußerte sich positiv zur Zukunft der Gleishalle und der vorgesehenen Maßnahmen. Trotz der Probleme zeigt sich die Stadtverwaltung optimistisch, dass die wertvolle historische Bausubstanz erhalten werden kann. Die Gleishalle ist nicht nur eine zentrale Verkehrsinfrastruktur, sondern hat auch eine große historische Bedeutung, da der verwendete Stahl während des Ersten Weltkriegs gegossen wurde.

Ein Teil des großen Infrastrukturprogramms

Die Sanierung der Gleishalle ist eingebettet in das umfassende Infrastrukturprogramm der Deutschen Bahn, welches als das größte seit der Bahnreform 1994 gilt. Ziel dieses Programms ist es, den Zugverkehr nachhaltiger und pünktlicher zu gestalten und zugleich die verkehrspolitischen Ziele im Personen- und Güterverkehr zu erreichen. Schwerpunkte des Programms sind die Sanierung des hochbelasteten Schienennetzes und die Modernisierung von Bahnhöfen Deutsche Bahn.

Bund und Bahn haben festgestellt, dass alle Sanierungsmaßnahmen nicht nur notwendig sind, sondern auch helfen sollen, Engpässe im Verkehr zu lösen und zukünftige Kapazitäten zu schaffen. Dabei sind digitale Lösungen, wie der Rollout des European Train Control Systems (ETCS), vorgesehen, um die Effizienz des Schienennetzes zu steigern.

Die Gleishalle wird als Beispiel für den Wandel im Bahnbereich dienen, der den Fokus auf historische Wertschätzung und moderne Anforderungen zugleich ermöglicht. Die Herausforderungen der Sanierung, wie auch die geplanten Erneuerungen, zeigen den bedeutenden Beitrag der Deutschen Bahn zur Verbesserung des Verkehrssystems in Deutschland.

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Ort Oldenburg, Deutschland
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