Neuer Liegeplatz für Seenotretter in Warnemünde eröffnet!

Liegeplatz 23, 18119 Warnemünde, Deutschland - Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat einen neuen Liegeplatz für ihren Seenotrettungskreuzer in Warnemünde in Betrieb genommen. Die Stadt Rostock hat in Zusammenarbeit mit der DGzRS den sanierten Liegeplatz 23 offiziell eröffnet. Diese Maßnahme ist Teil der kontinuierlichen Bemühungen, die Seenotrettung auf Nord- und Ostsee zu verbessern. Laut FAZ soll der neue Anleger, dessen Gesamtkosten sich auf 1,1 Millionen Euro belaufen, die Rettungseinsätze effektiver unterstützen.

Aktuell befindet sich das 27,5 Meter lange Seenotrettungsschiff «Arkona» zur Generalüberholung auf der Fassmer-Werft in Niedersachsen. Temporär hat das Schwesterschiff «Bremen» den Liegeplatz eingenommen. Zudem wurde ein neues Betriebsgebäude mit 30 Quadratmetern Fläche errichtet. Dieses neue Gebäude beinhaltet sowohl ein Büro als auch einen Trockenraum für die Überlebensanzüge der neun festangestellten und 19 freiwilligen Seenotretter. Die Überlebensanzüge müssen nach jedem Einsatz gereinigt und getrocknet werden.

Die Mission der Seenotretter

Die Hauptaufgabe der DGzRS, die seit 1865 aktiv ist und über 87.000 Menschen gerettet hat, besteht in der Seenotrettung auf Nord- und Ostsee. Zu den häufigsten Einsatzgründen zählen Mensch über Bord, Brand im Maschinenraum und Wassereinbrüche. Die DGzRS ist rund um die Uhr im Einsatz und lässt ihre Helfer bei jedem Wetter aktiv werden, wie Seenotretter.de umfassend beschreibt.

Zur Finanzierung wird auf Spenden zurückgegriffen, was die Unabhängigkeit der Organisation gewährleistet. Unterstützen können die Menschen die Seenotretter durch regelmäßige Spenden, ehrenamtliches Engagement oder auch durch die Berücksichtigung in Testamenten. Die DGzRS führt jährlich rund 2.000 Einsätze durch und hat ihre Kapazitäten im Laufe der Jahre stetig ausgebaut.

Ein Blick in die Geschichte

Die Geschichte der DGzRS ist eng mit der maritimen Sicherheit in Deutschland verbunden. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Hilfe für Schiffbrüchige kaum vorhanden. Erst auf Grund eines tragischen Vorfalls, bei dem die Besatzung der Brigg „Alliance“ ertrank, kam es zu einer breiten öffentlichen Empörung. Adolph Bermpohl und andere Gründungsväter etablierten die DGzRS 1865 mit dem Ziel, die Sicherheit in den deutschen Gewässern zu erhöhen. Diesem Einsatz widmete man sich auch während der beiden Weltkriege und überstand die Herausforderungen bis zur Wiedervereinigung 1990, als die DGzRS auch in Mecklenburg-Vorpommern aktiv wurde, wie NDR ausführlich darstellt.

Heute zählt die DGzRS rund 60 Boote und wird von 180 festangestellten sowie über 800 freiwilligen Rettungskräften unterstützt. Sie spielt eine essentielle Rolle bei der Rettung von Menschenleben auf See.