US-Verteidigungsminister tilgt Harvey Milk: Ein Schlag gegen Vielfalt!

San Francisco, USA - Im Zuge einer umstrittenen Entscheidung plant die US-Regierung, den Namen des schwulen Bürgerrechtlers und Kriegsveteranen Harvey Milk von einem Marineschiff zu entfernen. Verteidigungsminister Pete Hegseth hat die US-Navy angewiesen, die USNS Harvey Milk umzubenennen, und es wird erwartet, dass das Schiff noch im Juni einen neuen Namen erhält. Dieser Schritt fällt in den „Pride Month“, der üblicherweise der Sichtbarkeit von queeren Menschen gewidmet ist, und wird von vielen als eine Rückkehr zu einer militaristischen Kultur verstanden.
In einem internen Memo verteidigte Hegseth diese Maßnahme als Teil der Ziele von Präsident Donald Trump und der Trump-Regierung, die Initiativen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration beenden wollen. Pentagon-Sprecher Sean Parnell erläuterte, dass die Namen militärischer Einrichtungen die „Geschichte unserer Nation und das Ethos des Kriegers“ widerspiegeln sollten. Dies steht im Einklang mit der Absicht, die militärische Tradition neu auszurichten.
Kritik an der Umbenennung
Die Entscheidung, Milk’s Namen zu entfernen, hat heftige Kritik ausgelöst. Nancy Pelosi, ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, bezeichnete die Maßnahme als „boshaften Schritt“. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom betonte, dass Milk ein Kriegsveteran des Koreakriegs war, der wegen seiner Homosexualität aus dem Militärdienst entlassen wurde. Milk gilt als eine der ersten offen schwulen Personen, die in ein öffentliches Amt gewählt wurden. Er diente vier Jahre in der Navy, bevor er aufgrund seiner sexuellen Orientierung entlassen wurde.
Milk war ein prägender Vertreter der Schwulenrechtsbewegung und setzte sich aktiv gegen Diskriminierung ein. Er unterstützte einen Gesetzentwurf, der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung in San Francisco verbot. Dieser wurde verabschiedet und von Bürgermeister George Moscone, ebenfalls ein Unterstützer von Milk, unterzeichnet. Tragischerweise wurden beide 1978 von Dan White ermordet.
Historischer Kontext und Vermächtnis
Die Geschichte der Homosexualität in den USA ist bis ins 20. Jahrhundert von Verfolgung, Diskriminierung und gesellschaftlicher Ächtung geprägt. Die gesellschaftliche Wahrnehmung wandelte sich von der stilisierten Vorstellung von Homosexualität als „Sünde“ hin zur zunehmenden Akzeptanz von sexueller Vielfalt. Harvey Milk spielte eine wichtige Rolle in dieser Entwicklung und wird heute als Amerikas Ikone für die LGBTQ-Bewegung angesehen. Die Umbenennung des Schiffs wird von vielen als ein Schritt angesehen, der dieser historischen Errungenschaft nicht gerecht wird.
Die USNS Harvey Milk wurde 2021 in Dienst gestellt, um die Hintergründe und das Erbe von führenden Vertretern der Bürgerrechte zu würdigen. Die laufende Debatte über die Umbenennung konfrontiert die Gesellschaft mit den Fragen von Identität, Geschichte und Gedenken. In einem aktuellen Schritt hat die Biden-Administration bereits im Jahr 2023 erfolgreich zwei Navy-Schiffe umbenannt, um von Konföderierten Namen abzusehen.
Die anhaltenden Diskussionen über die Gleichstellung und Rechte von LGBTQ-Personen zeigen, wie tief die gesellschaftlichen Gräben in den USA nach wie vor sind und wie wichtig es ist, die Stimme der Vergangenheit zu hören.
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Ort | San Francisco, USA |
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