Tierische Kunst hautnah: Kendra Haste verzaubert Büdelsdorf!

Büdelsdorf, Deutschland - Im Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf findet aktuell eine Ausstellung der britischen Künstlerin Kendra Haste statt, die in der Kunstszene bereits für ihre einzigartigen Drahtobjekte bekannt ist. Haste, Jahrgang 1971, hat elf beeindruckende Tierskulpturen aus scharfkantigem Hasendraht geschaffen, die bis zum 2. November 2023 zu sehen sind. Ihre Arbeiten sind nicht nur in Großbritannien, sondern auch in den USA und Asien populär und finden unter anderem in London, an markanten Orten wie dem Tower und der Waterloo Station, ständige Beachtung. Das Museum beschreibt die aktuellen Werke als „perfect match“, was die Komplementarität zu den gusseisernen Exponaten des Museums widerspiegelt, die in Kontrast zu Hastes filigranen Drahtskulpturen stehen.
Kendra Haste nutzt in ihrer künstlerischen Arbeit galvanisierten grauen Draht, der symbolisch für Freiheitsberaubung steht. Diese Materialwahl und die technische Umsetzung ermöglichen es ihr, Bedeutung und Emotionen in die Tierdarstellungen zu integrieren. Neben den Tierskulpturen, die Details wie die Ohren eines Luchses und das Geweih eines Rothirsches abbilden, sticht der landende Adler als herausragendes Werk hervor. Dieser entstand über einen Zeitraum von zwei Monaten und verdeutlicht Hastes ausgeklügelte Technik, bei der ein Stahlkern von einem mehrschichtigen Drahtgeflecht umgeben wird.
Thematisierung von Mensch und Tier
Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist die Thematisierung des Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Haste, die in London aufgewachsen ist und deren Zugang zur Natur und Tierwelt begrenzt war, thematisiert in ihren Arbeiten auch den Rückgang der Artenvielfalt sowie ökologische Krisen. Sie möchte die emotionale Essenz der Tiere in ihren statischen 3-D-Formen einfangen, was ihr durch die Überlagerung von Drahtschichten gelingt. Diese Technik erlaubt es, die Ausdruckskraft der Tiere zu verstärken und regt die Besucher zur Reflexion über den Platz der Tiere in unserer Gesellschaft an.
Die Schau ist nicht nur ein ästhetisches Erlebnis, sondern auch eine Aufforderung zur Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung von Tieren über die Zeit hinweg. Die Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, ihre Gedanken und Emotionen über die kunstvollen Darstellungen mit den realen Herausforderungen und der Beziehung zur Natur in Verbindung zu setzen. Der Direktor des Museums, Thorsten Sadowsky, lädt das Publikum ein, die „Erkundung des dreidimensionalen Zeichnens“ durch Hastes Skulpturen zu erleben.
Öffnungszeiten und Führungen
Die Ausstellung ist an Dienstagen bis Sonntagen von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Für diejenigen, die tiefer in die Materie eintauchen möchten, wird die erste Führung am Sonntag, den 1. Juni, um 14 Uhr stattfinden, die eine exklusive Diskussion über die künstlerische Intention und die dargestellten Themen bieten wird.
Hastes Skulpturen im Eisenkunstgussmuseum sind Teil eines größeren Trends, der Tierskulpturen im öffentlichen Raum fördert. Ähnlich wie in Berlin, wo zahlreiche Tierdarstellungen den öffentlichen Raum bereichern, zeigt auch Hastes Werk eine enge Verbindung zur Kunst und zur Wahrnehmung der Tierwelt durch den Menschen. Diese Entwicklung macht deutlich, dass Tiere ein fester Bestandteil unseres Lebens sind und auch in der Kunstgeschichte seit jeher eine bedeutende Rolle spielen. Sie ist damit Teil einer Tradition, die bis in die Höhlenmalerei zurückreicht, und die in der heutigen Zeit mit neuen, modernen Materialien interpretiert wird.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf den Seiten des Kieler Nachrichten, der Eisenkunst und über Tierskulpturen im RBB24.
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Ort | Büdelsdorf, Deutschland |
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