Schwäbisch Gmünd im Fokus: Austausch mit Israels Lehramtsstudierenden!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Im Mai 2025 fand ein bedeutender Austausch im Rahmen des Programms „Teachers for the Future“ zwischen der PH Schwäbisch Gmünd und dem Levinsky-Wyngate College in Tel Aviv statt. Dieses Programm, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Zusammenarbeit mit der Philip-Schwarz-Stiftung ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Lehramtsstudierende aus Israel und Baden-Württemberg zu vernetzen und ihnen einen Einblick in die Bildungssysteme beider Länder zu ermöglichen. Die Studierenden hatten Gelegenheit, an Lehrveranstaltungen in Physik und Biologie teilzunehmen, eine Unterrichtsstunde am Parler-Gymnasium zu besuchen, die Wissenswerkstatt EULE kennenzulernen und Exkursionen nach Stuttgart und Ulm zu unternehmen.
Ein Highlight des Austauschs war das Treffen der Gruppe mit Maren Steege, Vertreterin des israelischen Generalkonsulats, in Stuttgart. Hier wurden die Rolle der Studierenden in den deutsch-israelischen Beziehungen sowie deren Bedeutung für den interkulturellen Dialog erörtert. Zudem empfing Richard Arnold, Oberbürgermeister von Gmünd, die Gäste während eines Stadtrundgangs im Rathaus und betonte die Wichtigkeit solcher Austauschprogramme für das Verständnis zwischen den Kulturen.
Wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel
Die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind von historischer Bedeutung und haben sich seit dem Zweiten Weltkrieg stark entwickelt. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Theologischen Studienjahrs in Jerusalem, gefördert vom DAAD und dem Auswärtigen Amt, sprachen DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee und der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, über die Erfolge und Herausforderungen dieser Beziehungen. Das Programm ermöglicht Theologiestudierenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einen einzigartigen interreligiösen Austausch, bei dem sie jüdische und muslimische Glaubensgemeinschaften kennenlernen.
Insgesamt gibt es über 5.000 aktive deutsch-israelische Wissenschaftsprojekte, die zur Stärkung der bilateralen Beziehungen beitragen. Dennoch haben jüngste Entwicklungen, insbesondere nach dem 7. Oktober 2023, einige Israelis von einer Ausgrenzung im internationalen Wissenschaftsbetrieb berichtet. Die Diskussion über die akademischen Bildungschancen in den Palästinensischen Gebieten und die Förderung von Empathie zwischen Israelis und Palästinensern sind ebenfalls zentrale Aspekte dieser Programme.
Herausforderungen und Chancen
Die Bertelsmann Stiftung hebt die Bedeutung einer reflektierten Gestaltung der deutsch-israelischen Beziehungen hervor. Sie warnt vor den zunehmenden antisemitischen Tendenzen in Deutschland, die bei einer Umfrage ergeben haben, dass 27% der Befragten die Aussage unterstützen, „Juden haben auf der Welt zu viel Einfluss“ – der höchste Wert seit Jahren. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg dieser Einstellungen unter jungen Männern unter 40 Jahren, wo die Zustimmung auf 36% gestiegen ist.
Die Umfrage zur Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel zeigt, dass 40% der Deutschen die Kooperation als ausreichend empfinden, während 68% der Israelis eine Intensivierung der bilateralen Beziehungen wünschen. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen hervorhebend, fordert die Bertelsmann Stiftung eine kritische Solidarität mit Israel und den Ausbau zivilgesellschaftlicher Austauschprojekte in Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Austausch zwischen deutschen und israelischen Bildungseinrichtungen inmitten der Herausforderungen, mit denen beide Länder konfrontiert sind, sowohl für Studierende als auch für die Gesellschaft als Ganzes von großer Bedeutung ist. Solche Programme fördern nicht nur das Verständnis zwischen den Kulturen, sondern tragen auch zur Grundlagenforschung und zur Schaffung einer friedlicheren Koexistenz in der Region bei.
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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