Schwanewede: Geplanter Windpark Neuenkirchener Heide wird gestrichen!

Schwanewede, Deutschland - Der Landkreis Osterholz hat kürzlich eine Überarbeitung der Planung für neue Windparks vorgestellt, die insbesondere die Gemeinde Schwanewede betrifft. Nach dem Beteiligungsverfahren, in dem bis Ende November 2024 Einwände und Anregungen eingereicht werden konnten, wurden nun bedeutende Änderungen beschlossen. Wie weser-kurier.de berichtet, werden ein geplanter Windpark-Standort in Schwanewede gestrichen und zwei weitere Standorte verkleinert.

Die Überarbeitungen am Windkraftkonzept werden am 4. Juni dem Kreisausschuss für Umwelt und Planung vorgelegt. Die Pläne sehen nun vor, dass in Schwanewede vier Vorranggebiete für Windkraft statt zuvor fünf ausgewiesen werden. Der Windpark Neuenkirchener Heide, der eine Fläche von 117 Hektar umfasste, wird nicht mehr berücksichtigt. Die Entscheidung wurde maßgeblich durch die Nähe zur geplanten Wohnbebauung sowie die hohe naturschutzfachliche Bedeutung des Gebiets motiviert.

Naturschutz und Bürgerbeteiligung

Die Gemeinde Schwanewede hatte zuvor gefordert, das Vorranggebiet Neuenkirchener Heide zu streichen, um die naturschutzrechtlichen Belange zu wahren. Das Gebiet grenzt an Flächen des Nationalen Naturerbes, die für den Naturschutz gesichert sind. Darüber hinaus wird das Vorranggebiet Schwaneweder Marsch verkleinert, um den Abstand zur Ortslage Meyenburg zu vergrößern. Die Neubewertung ist auch auf die geplante Neuverlegung der Elbe-Weser-Stromtrasse zurückzuführen, die als 380-Kilovolt-Leitung realisiert werden soll. Der Entwurf sieht vor, dass 77 Bürger aus Meyenburg Einwände gegen den Ausbau zwischen Meyenburg und Aschwarden geäußert haben.

Des Weiteren sind zahlreiche Stellungnahmen von Bürgern und Interessengruppen erwünscht. Laut schwanewede.de können diese bis zum 29. November 2024 abgegeben werden. Die öffentliche Auslegung des Planentwurfs findet vom 2. August bis 15. November 2024 statt, sowohl digital als auch schriftlich. Die Gemeinde Schwanewede ist von der Windkraftplanung besonders betroffen, da etwa die Hälfte der Flächen im Landkreis auf ihrem Gebiet ausgewiesen werden sollen, was 7,88 % der Gemeindefläche (2.197 Hektar) entspricht.

Relevanz für Klimaschutz und Energieversorgung

Die Notwendigkeit für den Klimaschutz und die gesicherte Energieversorgung bleibt unverändert, jedoch haben diese Windkraftprojekte erhebliche Auswirkungen auf die Gemeinde, insbesondere auf die lokalen Naturschutzgebiete. Das Vorranggebiet Schmidts Kiefern wird mit 512 Hektar als die größte Fläche angegeben und benötigt weitere Prüfungen im östlichen Bereich. Die Fläche ist überwiegend in Schwanewede und wird für Natur- und Artenschutz sowie für Naherholung geschätzt.

Für das Vorranggebiet Löhnhorst/Stendorf besteht derzeit kein Änderungsbedarf. Die öffentliche Sitzung des Kreisausschusses findet am 4. Juni um 14:30 Uhr im Kreishaus Osterholz-Scharmbeck statt. Bürger sind eingeladen, sich an dem Verfahren zu beteiligen und ihre Meinungen zu äußern. Weitere Informationen zu den Themen Klima und Energie sowie der Windkraftplanung sind auf der Seite des BUND Baden-Württemberg einsehbar.