Schweizer Dorf Blatten zerstört: Gletscherabbruch sorgt für Chaos!

Gletscherabbruch in Blatten, Schweiz, zerstört Dorf und führt zu Evakuierungen. Experten warnen vor weiteren Gefahren durch Klimawandel.
Gletscherabbruch in Blatten, Schweiz, zerstört Dorf und führt zu Evakuierungen. Experten warnen vor weiteren Gefahren durch Klimawandel. (Symbolbild/NAG)

Blatten, Schweiz - Heute ereignete sich im Kanton Wallis, Schweiz, ein dramatischer Gletscherabbruch, der das Dorf Blatten nahezu vollständig zerstörte. Rund 3 Millionen Kubikmeter Eis und Gestein stürzten ins Tal, was sofortige Evakuierungen der 300 Einwohner von Blatten sowie der umliegenden Gemeinden wie Gampel (2000 Einwohner) erforderte. Ein 64-jähriger Mann wird seit dem Ereignis vermisst, während die seismischen Erschütterungen des Vorfalls mit einem Erdbeben der Stärke 3,1 registriert wurden. Laut Merkur besteht die Gefahr einer Flutwelle, wenn das aufgestaute Wasser der Lonza, das durch den Schuttkegel blockiert wird, den Kegel durchbricht.

Die gesamte Region zählt auf eigene Schutzmaßnahmen. Dämme werden in den betroffenen Gemeinden gebaut und ein Alarmierungssystem installiert, um die Bevölkerung zu schützen. Die Behörden berichten von einer vorläufigen Entspannung der Lage, da sich das Wasser und das Eis allmählich ihren natürlichen Weg bahnen, was als positive Entwicklung angesehen wird. Dennoch bleibt die Gefahr weiterer Gletscherstürze und Murgänge bestehen, und ein Geologe beschreibt die Situation als „brenzlig“.

Gesamtübersicht der Ereignisse

Die Behörden haben jedoch klargestellt, dass zurzeit keine weiteren Evakuierungen geplant sind. Dafür wurden die Menschen in möglicherweise betroffenen Dörfern als Vorsichtsmaßnahme aufgerufen, sich für eine mögliche plötzliche Evakuierung vorzubereiten. Ein Geologe der Region, Raphaël Mayoraz, äußerte sich optimistisch, da der Druck auf den Schutt durch das abfließende Wasser langsam abnimmt. WDR berichtet, dass die Wahrscheinlichkeit eines Durchbruchs des angestauten Wassers momentan gesunken ist.

Das Ereignis in Blatten ist nur eines von vielen, das im Kontext des Klimawandels betrachtet werden muss. Experten wie der Geologe Flavio Anselmetti betonen, dass die globale Erwärmung und der damit verbundene Permafrost-Tau nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen Alpenregionen zu einer Zunahme von Gletscherabbrüchen und Felsstürzen führen. In den letzten Jahrzehnten wurden eine „absolute Häufung“ solcher Ereignisse festgestellt, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. WDR erklärt, dass dies nicht nur eine geologische Herausforderung darstellt, sondern auch immense Risiken für die Bevölkerung und die Infrastruktur in den Bergen mit sich bringt.

Da sich die Situation weiterhin rapide ändern kann, ist eine umfassende Lagebeurteilung für den 31. Mai um 8 Uhr geplant. Der Druck auf die Behörden und Experten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, ist enorm. Die Hoffnung besteht, dass das Wasser sich nun stabilisiert, doch die Warnungen davor, dass weitere Gletscherabbrüche tiefgreifende Auswirkungen haben könnten, bleiben bestehen.

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Ort Blatten, Schweiz
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