Alarmstufe Rot für den Hirschkäfer: Thüringen ruft zur Meldung auf!

Experten warnen vor der Gefährdung des Hirschkäfers in Thüringen. Meldungen erbeten zur Erfassung und zum Schutz der Art.
Experten warnen vor der Gefährdung des Hirschkäfers in Thüringen. Meldungen erbeten zur Erfassung und zum Schutz der Art. (Symbolbild/NAG)

Alarmstufe Rot für den Hirschkäfer: Thüringen ruft zur Meldung auf!

Eisenach, Deutschland - In Thüringen gibt es ernste Besorgnis über den Rückgang des Hirschkäfers, der größten Käferart Europas. Experten vom Naturschutzbund (NABU) und dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) warnen, dass diese faszinierenden Insekten als „stark gefährdet“ eingestuft werden müssen. Besonders zwischen Juni und August ist es spannend, die Käfer beim Schwärmen zu beobachten, doch die Lebensräume der Tiere stehen unter Druck. Der Hirschkäfer steht nicht nur in Thüringen, sondern auch bundesweit auf der Roten Liste bedrohter Arten, wie Thüringen24 weiter berichtet.

Die Berufeung zur Meldeaktion, die bereits seit einigen Jahren läuft, zielt darauf ab, den gefährdeten Bestand der Hirschkäfer zu dokumentieren und besser zu schützen. Der Fokus liegt auf lichten, alten Eichenbeständen, die einen hohen Anteil an Totholz aufweisen, sowie auf alten Obstbäumen und Streuobstwiesen. Besonders Eisenach und der Wartburgkreis scheinen als wahre „Hirschkäfer-Hotspots“ auf, wo die Artenvielfalt noch erhalten geblieben ist. Das Ziel dieser Aktion ist klar: Wissenschaftliche Erkenntnisse über Verbreitung und Lebensräume der Hirschkäfer zu gewinnen, um gezielte Schutzmaßnahmen zu erarbeiten.

Meldeaktion zum Schutz der Hirschkäfer

Mit der Aufruf zur „Hirschkäfersuche“ fordern TLUBN und NABU alle Naturfreunde auf, beim Schutz dieser besonderen Käferart aktiv mitzuwirken. Interessante Informationen zur besten Beobachtungszeit gibt es ebenfalls: Die Dämmerung zwischen Mitte Mai und Anfang August ist optimal, und auch tagsüber lassen sich die Tiere vor allem in den Hauptverbreitungsgebieten wie Kyffhäuser und Eisenach beobachten. Der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e.V. unterstützt diese Aktion und ermutigt die Bevölkerung, ihre Funde zu melden.

  • Letztes Jahr wurden in Thüringen insgesamt 91 lebende und 29 tote Hirschkäfer verzeichnet.
  • Digitale Fotos sind unerlässlich, um Verwechslungen mit ähnlichen Käfern auszuschließen.
  • Verwechslungsgefahr besteht mit Arten wie Nashornkäfer, Balkenschröter und Eremit.

Um einen Fund zu melden, können Bürger über die Umwelt-App für Thüringen oder direkt auf der Webseite des NABU ihre Beobachtungen teilen. Wichtige Angaben dabei sind der Ort, das Datum, die Anzahl der Tiere sowie Fotos. Eine exakte Bestimmung ist entscheidend, und die Experten vom TLUBN stehen dabei unterstützend zur Verfügung.

Der Wert der Hirschkäfer für das Ökosystem

Die Bedeutung des Hirschkäfers für unser Ökosystem kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Käfer sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ein Zeichen für die Gesundheit ihrer Lebensräume. Die Erhaltung dieser Arten ist ein wesentlicher Bestandteil des Umweltschutzes in Deutschland und Europa. Denn der Hirschkäfer ist nicht nur nach der FFH-Richtlinie europaweit geschützt, sondern auch ein wichtiges Glied im Nahrungsnetz, das für viele andere Tierarten von Bedeutung ist. Ein aktiver Artenschutz fördert nicht nur die Stabilität unserer Ökosysteme, sondern auch die Artenvielfalt, die uns alle betrifft, wie auch der WWF auf seiner Homepage beschreibt.

Wenn Sie also das nächste Mal einen Hirschkäfer sichten, zögern Sie nicht, Ihren Fund zu melden. So leisten Sie nicht nur einen Beitrag zu seinem Schutz, sondern machen sich auch als Teil einer wichtigen Gemeinschaft für den Naturschutz im schönem Thüringen stark!

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OrtEisenach, Deutschland
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