Fischsterben in Nobitz: Streit um Wasserverteilung eskaliert!

Fischsterben in Nobitz: Streit um Wasserverteilung eskaliert!

Nobitz, Deutschland - In der kleinen Gemeinde Nobitz, die für ihre idyllische Umgebung bekannt ist, gibt es derzeit große Probleme, die die lokale Fischerei stark betreffen. Der Wassermangel hat dazu geführt, dass ein Teich vollständig ausgetrocknet ist und ein weiterer Teich notabgefischt werden musste. Dabei wurden anderthalb Tonnen Fisch eingefangen, die teilweise gerettet werden konnten, jedoch zahlreiche kleine Brutfische verloren gingen. Dies führt zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden, der auf mindestens 10.000 Euro geschätzt wird. Die Ursache des Problems ist der geringe Wassereintrag des Bachs Niederleuptener Wasser, der nicht genügend Wasser für die Teiche bringt, was die Zukunft der Fischerei in der Region gefährdet, wie MDR berichtet.

Die Wasserversorgung wird durch ein kleines Wehr geregelt, das sowohl das Wasser für die Fischteiche als auch für den Badeteich der Gemeinde bereitstellt. Hier gibt es seit geraumer Zeit Streitigkeiten zwischen Stefan Schröer, dem Chef der Fischerei Altenburger Land, und Bürgermeister Hendrik Läbe. Während Schröer der Gemeinde vorwirft, die behördlich festgelegte Wasseraufteilung, die zwei Drittel für die Fischteiche und ein Drittel für den Badeteich vorsieht, manipuliert zu haben, widerspricht Läbe und sagt, dass ein Schloss installiert wurde, um solche Manipulationen zu verhindern. Er betont, dass das Wehr nur in Abstimmung mit der Wasserbehörde bedient wird. Die Untere Naturschutzbehörde hat zudem bestätigt, dass das Wehr rechtlich kein Problem darstellt und aktuell toleriert wird. Ein Rückbau ist aus wasserrechtlicher Sicht nicht geplant, auch wenn der Streit um das Wehr, das in den 1970er Jahren errichtet wurde und keine wasserrechtliche Genehmigung besitzt, weiterhin in den Gerichten verhandelt wird.

Die Herausforderungen der Fischzucht

Während in Nobitz die Fischzucht vor ganz praktischen Problemen steht, thematisiert die Debatte über Fischerei und Aquakultur auch umfassendere gesellschaftliche Fragen. Der Welttag für das Ende der Fischerei und Fischzucht fordert dazu auf, die alarmierenden Bedingungen zu erkennen, unter denen Milliarden von Fischen leben. Fische, die oft als unempfindlich betrachtet werden, haben laut Studien Empfindungsvermögen und zeigen ein umfassendes Verhalten, das für viele auffällig ist. Dabei wird die Aquakultur oft als nachhaltige Lösung zur Überfischung angepriesen, jedoch sorgen die umweltschädlichen Aspekte dieser Praktiken für immer mehr Fragen, wie der Artikel auf Sentience beschreibt.

In Europa stammt mittlerweile jeder zweite verzehrte Fisch aus Aquakultur, was die Branche zu einem wachsenden Geschäft macht. Sie wächst jährlich um etwa 5 Prozent, was beachtlich ist. Aus der Forschung über die Fischzucht geht hervor, dass der Großteil der Zuchtfische, wie etwa Tilapia und Pangasius, aus Ländern wie China und Vietnam importiert wird. Die Branche hat aus vergangenen Fehlern gelernt, etwa dem übermäßigen Antibiotikaeinsatz, und hat begonnen, nachhaltigeren Praktiken zu implementieren, wie Andreas Müller-Belecke vom Institut für Binnenfischerei berichtet. Es werden nun auch Tierwohlstandards entwickelt, um das Leben der Fische zu verbessern, während neue Fischarten, wie der Emmafisch, erfolgreich in der Teichwirtschaft gezüchtet werden.

Die Herausforderungen, vor denen die Fischerei in Nobitz steht, sind ein Spiegelbild der komplexen Realität der Fischzucht, die sowohl sozial als auch ökologisch betrachtet werden muss. Der Aufruf zur Reform und zur Anerkennung des Leidens der Fische wird immer lauter, und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Diskussionen in der Zukunft entwickeln. Damit die lokale Fischerei nicht nur überlebt, sondern auch floriert, ist ein Umdenken erforderlich, das über bloße wirtschaftliche Interessen hinausgeht.

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OrtNobitz, Deutschland
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