Neuer Windkraft-Plan für Altenburg: Wo bald Turbinen drehen könnten

Neuer Windkraft-Plan für Altenburg: Wo bald Turbinen drehen könnten

Altenburger Land, Deutschland - Die Diskussion um die Windenergie in Ostthüringen gewinnt an Fahrt und sorgt für rege Beteiligung in der Öffentlichkeit. Das Landratsamt Altenburg hat den aktuellen Plan als „ambitioniert“ bezeichnet und die Notwendigkeit betont, dass bis Ende 2027 mindestens 1,4% der Fläche in Ostthüringen für Windenergie ausgewiesen werden müssen. Dies soll bis 2032 auf 1,7% steigen. Der Handlungsbedarf ist groß, denn derzeit sind lediglich 0,4% der Fläche für die Windnutzung verfügbar, was die Effizienz der bestehenden Anlagen stark einschränkt. Mangel an geeigneten Standorten sowie die geringe Auslastung sind die Hauptgründe für diese Entwicklung, wie lvz.de berichtet.

Um „Wildwuchs“ in der Windkraftplanung zu vermeiden, ist es erforderlich, den Regionalplan Windenergie von 2020 zu aktualisieren. Andernfalls könnten Windräder „weitgehend ungesteuert“ errichtet werden, was zu Konflikten mit Anwohnern führen könnte, insbesondere in den Bereichen zwischen Gößnitz, Naundorf und Hainichen. So sind die Anforderungen klar: Ein Mindestabstand zur Wohnbebauung soll gewahrt bleiben, und auch in Landschaftsschutzgebieten sowie Naturparks könnten Windräder entstehen.

Vorranggebiete unter der Lupe

Die regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen hat bereits 67 Vorranggebiete identifiziert, wovon 15 im Altenburger Land liegen. Diese Gebiete erstrecken sich vornehmlich an den Landesgrenzen zu Sachsen und Sachsen-Anhalt. Einige der ausgewiesenen Flächen sind recht klein, wie die am Glaswerk in Maltitz, während andere, wie die Halde Phönix-Ost, über einen Quadratkilometer groß sind. Besonders spannend können die neuen Windprojekte zwischen Oberkossa und Großbraunshain sowie in Jonaswalde werden, die bald realisiert werden könnten.

Doch wo Licht ist, ist oft auch Schatten. Die Öffentlichkeit hat die Gelegenheit, bis zum 15. September ihre Bedenken zu äußern und Hinweise einzubringen. Ein Online-Beteiligungsportal wurde eingerichtet, um die Bürger aktiv in den Prozess einzubeziehen. Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann die Planungsunterlagen auch in der Schmöllner Außenstelle des Landratsamtes einsehen. So wird sichergestellt, dass jeder die Möglichkeit hat, gehört zu werden.

Umweltschutz und Windkraft

Bei der Planung von Windkraftanlagen spielen Naturschutzbelange eine zentrale Rolle. Es wird lebensnah diskutiert, inwiefern Windräder eine Bedrohung für Vögel und Insekten darstellen. Während die Gefahren für Vogelarten durch Windkraftanlagen insgesamt als gering eingeschätzt werden, zeigen Studien, dass vielmehr Ackerchemikalien und die Zerschneidung von Lebensräumen durch Bebauung und Verkehr ernsthafte Bedrohungen für die Biodiversität darstellen. Der Thüringer Windenergieerlass von 2016 regelt zudem, dass viele Naturschutzgebiete weitgehend von Windkraftplanung ausgeschlossen sind. In bestimmten Bereichen könnten jedoch Ausnahmen gelten, sollte dies durch rechtliche Änderungen gerechtfertigt sein, wie die umwelt.thueringen.de berichtet.

Das Thema Windenergie bleibt also weiterhin kontrovers und spannend. Durch die aktive Einbindung der Bürger sowie die Beachtung der Naturschutzbelange soll ein Ausgleich zwischen ökologischen und energiepolitischen Zielen gefunden werden. Interessierte können sich auf den Plattformen von windenergie-thueringen.de über weitere Entwicklungen und die konkrete Ausgestaltung der Windkraftprojekte informieren.

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OrtAltenburger Land, Deutschland
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