Thüringer Radball-Talent Leonie Reinicke erobert die Welt!

Leonie Reinicke, 16, gewinnt Gold im Radball U19 und fördert den Nachwuchs in Thüringen. Zukunft des Sports gesichert.
Leonie Reinicke, 16, gewinnt Gold im Radball U19 und fördert den Nachwuchs in Thüringen. Zukunft des Sports gesichert. (Symbolbild/NAG)

Thüringer Radball-Talent Leonie Reinicke erobert die Welt!

Altenburger Land, Deutschland - Leonie Reinicke, eine 16-jährige Radballspielerin aus Altenburg, macht nicht nur lokal von sich reden. Mit ihrem Talent und ihrer Leidenschaft hat sie in der Radballszene, die weltweit über 100 Jahre alt ist, schon einiges erreicht. Deutschlandweit gibt es mehrere hundert Radballvereine, wobei viele ihre Wurzeln in Städten wie Stuttgart, Leipzig und Chemnitz haben. Doch in Thüringen ist der Radballsport rar geworden, mit nur noch rund einem Dutzend Vereinen. Das macht Leonies Leistungen umso bemerkenswerter, zumal nur etwa 5-10% der Radballspieler weiblich sind. Dies führte sie dazu, sich in Wettkämpfen mit männlichen Altersgenossen zu messen, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Wie die LVZ berichtet, hat Leonie in ihren bisherigen Wettkämpfen schon einige Erfolge verzeichnen können. Zusammen mit ihrem Vereinskollegen Carl Mehnert nahm sie an fünf Deutschen Meisterschaften teil und konnte 2023 die Goldmedaille gewinnen. Bei den Meisterschaften war sie weitgehend das einzige Mädchen, was Trainer Marcel Taube auch auf die oft fehlende Kraft vieler Mädchen zurückführt.

Ein Höhepunkt der Karriere

Ein großer Meilenstein in Leonies Karriere war der Gewinn der ersten U19-Europameisterschaft für Frauen im Radball, die 2023 in Dad, Ungarn, stattfand. Gemeinsam mit ihrer Teampartnerin abriss sie mit herausragender Leistung und kassierte in fünf Spielen kein einziges Gegentor. Dies zeigt nicht nur Leonies Können, sondern auch die Bedeutung des neu eingeführten EM-Formats für die Förderung des Frauen-Radballs – ein Bereich, der erst seit der ersten Weltmeisterschaft 2023 und den daraufhin folgenden Wettbewerben im Fokus steht.

Leonie trainiert seit ihrem achten Lebensjahr im SV 1949 Langenleuba-Niederhain, zwei Mal pro Woche. Bislang sind Verletzungen ein seltenes Problem, die meisten Spielerinnen und Spieler müssen sich lediglich mit blauen Flecken oder Kratzern herumschlagen. Ihr Ziel für die Zukunft: die Teilnahme an der Radball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Dazu stehen ihr intensive Trainingseinheiten bevor, da sie mit einer neuen Partnerin aus Fraureuth bei Zwickau trainieren wird, um die Vorbereitung zu optimieren.

Die Entwicklung des Radballs

Doch nicht nur Leonies Talente stehen im Vordergrund. Der Radballsport hat in Deutschland seit 1992 einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen, da sieben Vereine aus dem Ligabetrieb ausgetreten sind. Dies zeigt, wie wichtig engagierte Sportler wie Leonie für die zukünftige Nachhaltigkeit des Sports sind. Der Radballsport in Langenleuba-Niederhain hat jedoch durch Leonies Engagement und ihren Ehrgeiz eine positive Perspektive. Aktuell trainiert die Radball-Gruppe 20 Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren und wird dabei von fünf Trainern unterstützt, was Hoffnung für die Zukunft des Sports in der Region gibt.

Leonie selbst sieht es als ihre Verantwortung an, ihre Disziplin und Begeisterung für den Sport an den Nachwuchs weiterzugeben. Ein gutes Händchen für die Ausbildung junger Talente ist unbedingt notwendig, um den Radballsport in der Region lebendig zu halten.

In einem weiteren positiven Licht stehen die Erfolge des deutschen Radballs auf internationalem Parkett. Wie Rad-Net berichtet, triumphieren deutsche Radballer nicht nur in der U19-Kategorie. Im Jahr 2024 feierten die deutschen Radballer und -ballerinnen jeweils den Weltmeistertitel. Im Männerfinale konnten Raphael Kopp und Bernd Mlady gegen Österreich (6:3) gewinnen, während Judith Wolf und Danielle Holzer das Finale gegen die Schweiz mit 6:2 für sich entschieden. Solche Erfolge im internationalen Wettbewerb stärken das Ansehen des Radballs in Deutschland und könnten möglicherweise auch Interesse an der Sportart wecken.

Insgesamt ist die Zukunft des Radballs in Langenleuba-Niederhain hoffnungsvoll. Leonie Reinicke und ihre Mitstreiter arbeiten mit Hingabe, um den Sport in der Region voranzubringen und neue Talente für die Herausforderung des Radballs zu begeistern. Während die Konkurrenz wächst, bleibt Leonie ihrem Ziel treu: dem Radball eine starke Stimme in Deutschland und darüber hinaus zu geben.

Details
OrtAltenburger Land, Deutschland
Quellen