Windkraft und Kulturerbe: Ostthüringen setzt auf klare Regeln!
Windkraft und Kulturerbe: Ostthüringen setzt auf klare Regeln!
Kahla, Deutschland - Am 4. Juni 2025 traf sich die Regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen in Kahla, um einen entscheidenden Schritt für die Zukunft der erneuerbaren Energien zu beschließen. Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens wird der Sachliche Teilplan „Windenergie und Sicherung des Kulturerbes“ aufgestellt, um den Windenergieausbau in der Region voranzutreiben und gleichzeitig den Schutz bedeutender Kulturdenkmäler zu gewährleisten. Damit möchte man wildem Wuchs von Windenergieanlagen entgegenwirken, während die Natur und geschichtsträchtigen Stätten geschützt bleiben. Dies berichtet die ABG Netz GmbH, die auf ihrer Webseite die Kernelemente dieses Vorhabens zusammenfasst.
Der Plan sieht vor, bis Ende 2027 etwa 1,4 Prozent der Region für Windenergie zu kennzeichnen. Bis 2032 sollen es sogar 2,2 Prozent der Landesfläche sein, wie es das Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) vorschreibt. Erstaunlicherweise sind derzeit in Ostthüringen nur 0,4 Prozent der Fläche für Windenergienutzung ausgewiesen – ein Missstand, der mit dem neuen Plan angegangen werden soll. Bei der bisherigen Planung, die 2020 erstellt wurde, wurde die gesetzlichen Anforderungen nicht genüge getan, sodass nun ein dringender Überarbeitungsbedarf besteht.
Schutz des Kulturerbes und der Natur
Ein zentrales Anliegen des neuen Plans ist der Schutz von 13 ostthüringer Kulturerbestätten, darunter die beeindruckenden Dornburger Schlösser und die Leuchtenburg. Hier wird besonderer Wert auf Planungsbeschränkungen gelegt, um optische Beeinträchtigungen zu vermeiden. Aber auch die Natur soll nicht auf der Strecke bleiben: Kriterien für die Ausweisung der neuen Windstandorte beinhalten Abstände zu Wohnnutzungen sowie Belange des Wasser- und Naturschutzes. Die Windhöffigkeit spielt zudem eine tragende Rolle, um sicherzustellen, dass die Windkraftanlagen auch tatsächlich effizient arbeiten können.
Wie es in der Thüringer Umweltdatenbank zu lesen ist, sind die Risiken, die von Windkraftanlagen für Vögel ausgehen, im Vergleich zu anderen Gefahren wie der Landwirtschaft und dem Verkehr eher gering. Dennoch ist die Planung der Windkraftanlagen eine sensible Angelegenheit, die unter Berücksichtigung von Umweltverträglichkeitsprüfungen erfolgen muss. Der Thüringer Windenergieerlass von 2016 legt zudem harte und weiche Tabuzonen für Naturschutzgebiete fest.
Beteiligung der Bürger
Der Planentwurf wird vom 14. Juli bis 15. September 2025 öffentlich ausgelegt. In dieser Phase haben Bürger, Kommunen und Verbände die Möglichkeit, ihre Stellungnahmen abzugeben. Das Beteiligungsverfahren wurde am 26. Juni 2025 ins Leben gerufen und bietet die Gelegenheit, sich über zentrale Informationen und häufig gestellte Fragen zu informieren. Tipps zur Abgabe von Stellungnahmen sind ebenfalls vorhanden. Fördernd ist, dass die Stellungnahmen bevorzugt über das Online-Beteiligungsportal eingereicht werden können.
Eine transparente und partizipative Planung ist von großer Bedeutung, insbesondere wenn es darum geht, die Balance zwischen Fortschritt in der Windenergienutzung und dem Schutz der Natur und Kulturerbe zu halten. Mit den neuesten Entwicklungen zeigt die Regionalplanung Thüringen, dass sie ein gutes Händchen für die Zukunft hat. Details und weitere Informationen sind auf der Webseite der Regionalplanung Thüringen bereitgestellt, wo auch die entsprechenden Planunterlagen zum Download zur Verfügung stehen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie der Plan im kommenden Jahr in Kraft tritt und welche konkreten Schritte zur Umsetzung folgen. Eines ist sicher: Die Diskussion um die Windenergie wird auch in Zukunft hoch im Kurs stehen.
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Ort | Kahla, Deutschland |
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