Schreckliche Anrufe: Israelis hören Schreie aus dem Gazastreifen!

Gazastreifen, Palästinensische Autonomiegebiete - In Israel haben zahlreiche Menschen besorgniserregende Telefonanrufe erhalten. Dabei hörten sie Schreie von Geiseln, die angeblich im Gazastreifen festgehalten werden. Diese Anrufe wurden von unbekannten Nummern abgesetzt und beinhalteten neben den Schreien auch Explosionen und Sirenengeräusche. Die Aufnahmen sollen aus Videos stammen, die von der Hamas veröffentlicht wurden. Das Forum der Geiselfamilien in Israel bestätigte, dass entsprechende Berichte über die Anrufe vorliegen, distanzierte sich jedoch von den Anrufern und erklärte, dass diese nicht in seinem Auftrag handelten. Die israelische Cyberdirektion hat bereits eine Untersuchung der Vorfälle eingeleitet und bezeichnet die Anrufe als Versuche, Panik in der Bevölkerung zu schüren. Aktuell werden rund 20 Geiseln noch lebend im Gazastreifen gehalten, während die sterblichen Überreste von 35 weiteren Entführten ebenfalls in der Region liegen. Bei drei weiteren Geiseln bleibt unklar, ob sie noch leben oder nicht.
Verhandlungen mit der Hamas zur Freilassung der Geiseln sind ins Stocken geraten. Die Hamas und der Islamische Dschihad hatten im Zuge eines massiven Angriffs am 7. Oktober 2023 zahlreiche Personen entführt. Während des Angriffs wurden laut israelischen Angaben über 1.400 Menschen getötet, darunter viele Zivilisten. Human Rights Watch hat die Geiselnahmen als Kriegsverbrechen eingestuft und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller festgehaltenen Zivilisten. Die Organisation weist darauf hin, dass Geiselnahmen gemäß den Genfer Konventionen und dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs verboten sind.
Hintergrund der Situation
Die Angriffe auf den Gazastreifen, die in Antwort auf die Entführungen gestartet wurden, haben in den letzten Tagen zu einer hohen Zahl an Toten geführt. Berichten zufolge sollen bei israelischen Angriffen mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen sein, wobei die Angaben über die Verluste nicht unabhängig überprüft werden konnten. In den vergangenen Tagen wurden täglich Dutzende Tote gemeldet, während die israelische Armee keine weiteren Details zu den Angriffen veröffentlicht hat. Die internationale Gemeinschaft übt zunehmenden Druck auf Israel aus, insbesondere von näheren Verbündeten, die besorgt über den Verlauf der Offensive sind.
Der bewaffnete Arm der Hamas gab an, etwa 200 Geiseln in seiner Gewalt zu haben, während der Islamische Dschihad von 30 Geiseln spricht. Laut Berichten von Human Rights Watch wurden am 1. Oktober 2023 insgesamt 5.192 Palästinenser in israelischen Gefängnissen festgehalten, wobei ein großer Teil ohne Anklage in Untersuchungshaft ist. Unter den Geiseln befinden sich Männer, Frauen, Kinder und mindestens eine Person mit Behinderungen, was die Lage noch komplexer macht.
Die Situation im Gazastreifen ist weiterhin angespannt. Israel hat die Einfuhr von Strom, Wasser und Nahrungsmitteln in das Gebiet blockiert, was als Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht angesehen werden könnte. Die Zahl der Toten steigt rasant und die humanitäre Lage verschärft sich zusehends. Der internationale Druck auf alle Beteiligten wird hinsichtlich der Freilassung der Geiseln und der humanitären Situation weiter zunehmen.
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Ort | Gazastreifen, Palästinensische Autonomiegebiete |
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