Erfurt bereitet sich vor: Klimaneutraler Wärmeplan bis 2026!

Erfurt bereitet sich vor: Klimaneutraler Wärmeplan bis 2026!
Erfurt, Deutschland - Die kommunale Wärmeplanung nimmt in den Städten und Gemeinden Deutschlands zunehmend Fahrt auf. Mit dem Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes am 1. Januar 2024 sind alle Kommunen verpflichtet, Wärmepläne zu erstellen. Dies wird als ein entscheidender Schritt zur Unterstützung der Klimaschutzziele der Bundesregierung angesehen. In Erfurt, einer Stadt mit über 100.000 Einwohnern, muss der Wärmeplan bis spätestens 30. Juni 2026 fertiggestellt sein. Die Stadt steht vor der Herausforderung, eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu gewährleisten und wird dabei tatkräftig durch die „Thüringer Verordnung über den finanziellen Ausgleich der Kosten für die Aufstellung von Wärmeplänen“ unterstützt, die ab Oktober 2024 jährliche Zuweisungen vorsieht, um diese Planung zu ermöglichen. Die Forderung lautet: „Mit welcher Art der Wärmeversorgung wird mein Stadtteil in Zukunft versorgt?“
Aktuell wird in Erfurt eine Bestandsanalyse zur vorhandenen Wärmeversorgung erstellt. „Diese Analyse ermöglicht uns, die richtige Richtung einzuschlagen“, sagt ein verantwortlicher Planer. Um einen erfolgreichen Wärmeplan zu erstellen, müssen mehrere Schritte beachtet werden: die Prüfung geeigneter Lösungen für die Wärmeversorgung, eine detaillierte Analyse der aktuellen Versorgungssituation und die Untersuchung des Potenzials für eine klimafreundliche Wärmeversorgung, wie auf der Website der Landeshauptstadt Erfurt detailliert ausgeführt wird Erfurt.de.
Finanzielle Unterstützung für die Kommunen
Um den Kommunen bei der Umsetzung ihrer Wärmeplanung unter die Arme zu greifen, hat Thüringen als erstes Bundesland ein finanzielles Unterstützungsprogramm eingeführt. Ab Oktober 2024 bis einschließlich 2028 erhalten Gemeinschaften, darunter auch kleinere Gemeinden, jährliche Mittel für Personal, externe Gutachten und die Beteiligung der Öffentlichkeit. Für 2024 sind bereits sieben Millionen Euro eingeplant, die ab 2025 auf über zehn Millionen Euro pro Jahr steigen sollen. In Summe schätzt die Landesregierung die Gesamtkosten bis 2028 auf etwa 50 Millionen Euro, was aus dem Haushalt des Energieministeriums finanziert wird, wie auf der Seite des Thüringer Ministeriums für Umwelt.Umwelt.Thüringen
Die kommunale Wärmeplanung wird als strategisches Werkzeug zur Umsetzung der Wärmewende und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen gesehen. Ziel ist es, die Wärmeversorgung bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Dabei muss eine Reduktion der CO₂-Emissionen um 65 Prozent bis 2030 und um 88 Prozent bis 2040 im Vergleich zu 1990 erfolgen. Dies setzt voraus, dass alle Bundesländer, seit dem Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes, Wärmepläne erstellen, wovon sowohl die Länder als auch die Kommunen profitieren werden BBSR.
Aktueller Stand und Ausblick
Bereits 42 Prozent der deutschen Kommunen haben aktiv mit der Wärmeplanung begonnen, doch nur zwei Prozent haben ihre Wärmepläne abgeschlossen. In Nordrhein-Westfalen, das 396 Kommunen umfasst, müssen bis Mitte 2026 bereits 30 Gemeinden ihre Pläne finalisieren. Das zeigt, dass die Initiative zur Wärmeplanung in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich schnell voranschreitet. Während beispielsweise in Baden-Württemberg 164 Kommunen bereits fertig sind, hinkt Thüringen mit seinen 13 Prozent aktiven Kommunen zwar hinterher, deckt jedoch über die Hälfte der Bevölkerung ab.
Der Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung macht deutlich, wie wichtig eine gut durchdachte, kommunale Wärmeplanung für die zukunftsorientierte Energiewende ist. Die Diskussion rund um die Effizienz, Kostentransparenz und Beteiligung der Öffentlichkeit ist dabei unerlässlich, um die gesteckten Klimaziele auch tatsächlich zu erreichen.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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