Landsenioren auf Entdeckungstour: Landwirtschaft hautnah erleben!
Landsenioren auf Entdeckungstour: Landwirtschaft hautnah erleben!
Ilm-Kreis, Deutschland - Die landschaftliche Idylle des Kreises Gotha lockte kürzlich 50 Landsenioren aus dem Ilm-Kreis und dem Kreis Gotha zu einer spannenden Flurfahrt. Jährlich treffen sich die Landwirte und ihre Senioren, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Landwirtschaft zu informieren. Heiko Giese, der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Goldbach, hieß die Teilnehmer herzlich willkommen und gab einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen, mit denen die Bauern konfrontiert sind, die einmal mehr deutlich machen, dass in der Landwirtschaft viel Arbeit steckt.
Die Reise führte die Gruppe nicht nur über idyllische Felder, sondern bot auch die Möglichkeit, die hochmoderne Milchviehanlage der Genossenschaft zu besuchen. Dort konnten die Teilnehmenden die hohen Tierwohlstandards und die neuen Techniken der Milchproduktion hautnah erleben. Gleichzeitig wurden die guten Pflanzenbestände in der Ackerbauregion begutachtet, die jedoch aufgrund von Trockenstress ernsthafte Sorgen bereiten. Nico Scheringer, ein ehemaliger Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Großfahner, führte die Seniorengruppe durch die vielfältige Feldflur, die sowohl Ackerbau als auch Schafhaltung umfasst.
Einblicke in die landwirtschaftliche Forschung
Ein weiterer spannender Stopp war die Versuchsstation Friemar des Thüringer Landesamtes für Landwirtschaft. Hier stellte Valentin Herrmann, der Leiter der Station, die verschiedene Sorten von Kartoffeln, Getreide und Mais vor, die eingehend geprüft werden. Die Flurfahrt wurde von den Landsenioren ausgesprochen geschätzt und die Gastfreundschaft der Betriebe wurde durchweg gelobt.
In der Landschaft der Landwirtschaft Europas tun sich auch größere Diskurse auf. Brüssel plant Vorschläge zur Agrarpolitik bis 2034, auf die Landwirte in Deutschland bereits mit Hoffnungen auf mehr finanzielle Unterstützung für regionale Qualität und Klima- sowie Artenschutz reagieren. Insbesondere Christoph Plass, ein Landwirt aus Brandenburg, drückt die Dringlichkeit aus, künstliche Bewässerung für seinen Kartoffelanbau zu beantragen, da er jährlich erhebliche Summen in Beregnungsanlagen investiert—zwischen 160.000 und 180.000 Euro.
Herausforderungen für die Landwirtschaft
Die Geschäftswelt der Landwirte steht unter Druck, die Nahrungsmittelproduktion bis 2050 zu verdoppeln, während gleichzeitig der Klimawandel und Anforderungen an die biologische Vielfalt die Grundlagen bedrohen. Diese Herausforderungen sind nicht nur lokal, sondern betreffen die gesamte EU, die nun ihre Agrarpolitik neu ausrichtet, um Landwirte in ihrer Arbeit zu unterstützen. Die EU bietet durch ihre Politik nicht nur finanzielle Hilfen an, sondern fördert auch nachhaltige, umweltfreundliche Verfahren zur Erhaltung von Nahrungsmittelqualität und Rückverfolgbarkeit.
In diesem Zusammenhang betont der Deutsche Bauernverband die Notwendigkeit zur Entschlackung bürokratischer Anforderungen, die schätzungsweise 30% der Arbeitszeit der Landwirte fressen. Unterschiedliche Betriebsformen benötigen angepasste Förderprogramme, um die Herausforderungen besser bewältigen zu können.
Die Informationen aus der Flurfahrt und den damit verbundenen Diskursen verdeutlichen, dass es in der Landwirtschaft sowohl um Tradition als auch um Innovation geht – eine Kombination, die in Zukunft entscheidend sein wird.
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Ort | Ilm-Kreis, Deutschland |
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