Neuer Chef für Schmalkalden: Klinik soll aus der Krise geführt werden!

Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen übernimmt das Elisabeth Klinikum, um die medizinische Versorgung langfristig zu sichern. Marc Reggentin leitet ab Juli 2025 das operative Geschäft.
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen übernimmt das Elisabeth Klinikum, um die medizinische Versorgung langfristig zu sichern. Marc Reggentin leitet ab Juli 2025 das operative Geschäft. (Symbolbild/NAG)

Neuer Chef für Schmalkalden: Klinik soll aus der Krise geführt werden!

Schmalkalden, Deutschland - Der Kreistag von Schmalkalden-Meiningen hat heute einen wichtigen Schritt zur Rettung des finanziell angeschlagenen Elisabeth-Klinikums in Schmalkalden beschlossen. Ab Juli 2025 wird das Klinikum unter neuer Trägerschaft geführt, mit dem Ziel, die medizinische Versorgung langfristig am Standort zu sichern. Die Gesellschaftsanteile werden von der Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen GmbH auf den Landkreis übertragen, was ohne Gegenstimme beschlossen wurde, nur drei Mitglieder enthielten sich.

Marc Reggentin, der 43 Jahre alte neue Geschäftsführer aus Würzburg, übernimmt bis Dezember 2025 das operative Geschäft des Klinikums und des MVZ Gesundheitszentrums. Mit über 20 Jahren Erfahrung im Krankenhaus-Management gilt er als echter Kenner der Materie. Vor seiner neuen Herausforderung hat Reggentin zahlreiche Kliniken und medizinische Einrichtungen geleitet. Thomas Fickel bleibt dabei für die strategische Leitung verantwortlich.

Maßnahmen zur Stabilisierung

Die Übernahme des Klinikums folgt auf eine bereits erfolgte finanzielle Unterstützung durch den Kreis, der im vergangenen Jahr 500.000 Euro bereitstellte und weitere 2,5 Millionen Euro als Kredit gewährte. Dank dieser Unterstützung muss dieses Geld im Rahmen der Übernahme nicht zurückgezahlt werden. Die Maßnahme zielt darauf ab, Probleme bei anderen Kreiswerke-Gesellschaften zu vermeiden, zu denen auch die Meininger Busbetriebe und die Schmalkalden-Stadtreinigung gehören.

Die strategische und operative Neuorientierung des Klinikums ist vorgesehen. Unterstützt von Branchenexperten sowie der Klinikleitung und den Ärztinnen und Ärzten, soll ein neues Wirtschaftskonzept entwickelt werden. Die Revision der Geschäftsstrategien ist besonders wichtig, da laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft im vergangenen Jahr bis zu 70 Prozent der Krankenhäuser ein negatives Jahresergebnis erwarteten.

Reform der Krankenhauslandschaft

Vor dem Hintergrund der geplanten Reformen in der Krankenhauslandschaft, die im Jahr 2025 in Kraft treten sollen, wird der Wechsel an der Klinikspitze noch bedeutender. Die Einführung eines bundeseinheitlichen Leistungsgruppensystems soll für mehr Transparenz in der Planung sorgen und auch für die Finanzierung neue Wege eröffnen. Insbesondere wird die Vorhaltefinanzierung als entscheidender Paradigmenwechsel angesehen, der die Grundversorgung in ländlichen Regionen sichern soll. Dies könnte auch für das Elisabeth-Klinikum von Vorteil sein, da es sich auf die Qualität der Versorgung und nicht nur auf die Maximierung der Fallzahlen konzentrieren soll.

Gerade in Zeiten des Wandels wird es für Klinikmanagement und Mitarbeiter wichtig sein, die neuen Anforderungen zu verstehen und entsprechende Strukturen zu schaffen. Kleinere Krankenhäuser, die sich auf die Grundversorgung konzentrieren, könnten potenziell gestärkt werden, während größere Einrichtungen neue Schwerpunkte setzen müssen.

Insgesamt zeigt sich, dass im Kreistag ein gutes Händchen bewiesen wurde. Alle Beteiligten sind nun gefragt, gemeinsam an einem zukunftsfähigen Konzept für das Elisabeth-Klinikum zu arbeiten und die medizinische Versorgung in Schmalkalden nachhaltig zu sichern. Der neue Kurs im Klinikmanagement wird sicher mit Spannung verfolgt – nicht zuletzt von den rund 300 Beschäftigten, die größtenteils auf eine positive Entwicklung hoffen.

Weitere Informationen sind in den Artikeln von inSüdthüringen und MDR zu finden. Auch die geplanten Reformen wurden ausführlich auf Klinikmanagement Akademie diskutiert.

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OrtSchmalkalden, Deutschland
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