Thunberg auf Madleen gestoppt: Israel verweigert humanitäre Hilfe!

Gaza, Palästinensische Gebiete - In einem dramatischen Vorfall wurde das Schiff „Madleen“, das humanitäre Hilfsgüter transportierte und von der bekannten Klimaaktivistin Greta Thunberg und weiteren Aktivisten besetzt war, kurz vor dem Gazastreifen von der israelischen Marine gestoppt. Die Interception findet in einem Kontext statt, in dem die humanitäre Lage im Gazastreifen kritisch ist, wobei über 2.400 Palästinenser*innen bereits getötet wurden und die Bevölkerung auf dringend benötigte Hilfe angewiesen ist. Israelische Soldaten schleppte das Schiff an die Küste, und die Passagiere wurden mit Wasserflaschen und belegten Broten versorgt. Das Außenministerium in Jerusalem bestätigte, dass alle Personen wohlauf und unverletzt seien. Dennoch sprach man von einer Entführung der Aktivisten, unter denen auch umstrittene politische Persönlichkeiten waren, von denen einer einen Hisbollah-Chef als „Märtyrer“ bezeichnete.
Der Vorfall ereignete sich in einer Zeit, in der die UN Israel aufrief, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen, während mehr als eine Million Palästinenser*innen zur Evakuierung aufgerufen wurden. Israel führt weiterhin Bombardierungen durch, was als unmöglich erachtet wird, angesichts der dichten Besiedlung des Gebiets. Israel erklärte, dass die Aktivisten mit ihrem Ziel, die Blockade zu durchbrechen, eine politische Agenda verfolgten. Ein Instagram-Statement der Passagiere kritisierte das Vorgehen der israelischen Armee stark, das man als unverhältnismäßig und gegen humanitäre Prinzipien angesehen hat. Diese Protestaktion wurde von vielen als reine Propaganda abgetan, die keine echte Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen leiste.
Methoden der Interception
Vor der Boarding-Aktion setzte die israelische Militärführung Drohnen ein, die eine unbekannte „weiße reizende Substanz“ auf das Schiff abwarfen. Augenzeugen berichteten, dass die Crew nach dem Vorfall brennende Augen hatte. Der Military-Pressesprecher erklärte, sämtliche Maßnahmen seien notwendig gewesen, um die Blockade zu sichern. Israel Katz, der israelische Verteidigungsminister, lobte die Streitkräfte für ihre erfolgreiche Intervention. Laut Berichten sollen die Aktivisten nach der Ankunft in Ashdod einen Video-Clip über die Angriffe der Hamas zu sehen bekommen, bevor sie deportiert werden.
Die internationale Gemeinschaft reagierte besorgt auf das Geschehen. Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im palästinensischen Gebiet forderte die sofortige Freilassung der Aktivisten und ermahnte andere Schiffe, die Blockade anzugreifen. Der Vorfall hat die Aufmerksamkeit vieler Menschenrechtsorganisationen auf sich gezogen, darunter Human Rights Watch, deren Programm-Direktorin Sari Bashi die angespannte Lage im Gazastreifen als eine der schlimmsten humanitären Krisen anprangerte.
Der humanitäre Kontext
Die humanitäre Situation im Gazastreifen hat sich in den letzten 16 Jahren stark verschlechtert, mit einer Arbeitslosenquote von fast 50 % und 80 % der Bevölkerung, die auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Bashi betont, dass die israelische Militärreaktion auf die Angriffe der Hamas als beispiellos einzustufen sei, da sie die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Strom blockiert hat. Zudem besteht die Besorgnis, dass eine massive Evakuierung der Zivilbevölkerung nicht durchführbar ist, da viele Menschen keinen sicheren Fluchtweg haben. Die gegenwärtigen Bedingungen dieser Operationen werfen ernsthafte Fragen über die Einhaltung humanitärer Prinzipien auf, insbesondere das Verbot von Kollektivstrafen.
Die Spannungen im Westjordanland und der Gazastreifen erhöhen die Wahrscheinlichkeit weiterer Gewalt und humanitärer Krisen in der Region. In Anbetracht dessen ist die Aktion des Schiffes „Madleen“ ein symbolisches Zeichen gegen die fortwährenden Ungerechtigkeiten und die kritische Lage, der sich viele Menschen im Gazastreifen gegenübersehen.
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Ort | Gaza, Palästinensische Gebiete |
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