Trauriger Fund: Elf Leichen auf Boot vor Canouan entdeckt!

Ein Boot mit elf mutmaßlichen Migranten wurde vor Canouan entdeckt. Die Reisepässe stammen aus Mali, einem krisengeschüttelten Land.
Ein Boot mit elf mutmaßlichen Migranten wurde vor Canouan entdeckt. Die Reisepässe stammen aus Mali, einem krisengeschüttelten Land. (Symbolbild/NAG)

Canouan, Saint Vincent und die Grenadinen - Ein Boot mit elf Leichen wurde vor der Karibikinsel Canouan entdeckt, was erneut auf die gefährlichen Fluchtwege von Migranten aus Afrika hinweist. Die Leichen wurden am Montag am Strand von Little Bay gefunden. Sie befinden sich in einem fortgeschrittenen Verwesungszustand, und einige der Körper sind unvollständig. Die Identität der Personen bleibt bislang unbekannt, jedoch wurden Reisepässe aus Mali auf dem Boot gefunden, was auf deren Herkunft hinweist. Das Boot, das vermutlich eine Strecke von 6000 Kilometern zurückgelegt hat, ist etwa 14 Meter lang und fast 4 Meter breit. Laut der Sprecherin des UN-Flüchtlingswerks könnten die Migranten möglicherweise die Kanarischen Inseln erreichen wollen, die als beliebtes Ziel gelten für viele, die aus Westafrika fliehen.

Mali, ein Binnenstaat in Westafrika, ist von einer anhaltenden Krise betroffen, die durch einen Militärputsch vor fast vier Jahren und die darauf folgende Beendigung der UN-Stabilisierungsmission Minusma zustande kam. Ende 2023 wurde unter Druck der Militärregierung jede politische Partei im Land verboten. Mit einer Bevölkerung von ungefähr 23 Millionen Menschen leben fast die Hälfte in extremer Armut. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen und die politische Instabilität treiben viele Malier zur Migration.

Migrationshintergrund und Fluchtursachen

Die Migrationsströme aus Mali sind vielschichtig. Laut Berichten leben 25,3% der Haushalte mit Angehörigen, die im Ausland leben. Male emigrants tendieren zumeist nach Europa, wobei Frankreich das Hauptziel ist, gefolgt von Spanien und Italien. In Mali wurde 2022 eine signifikante Zahl von 52,680 Flüchtlingen und 816 Asylsuchenden gezählt, wobei die meisten vor den Konflikten in den Nachbarländern wie Burkina Faso und Niger flohen. Zudem verzeichnete das Land mindestens 440,436 interne Vertreibungen, die auf anhaltende Konflikte und Umweltprobleme zurückzuführen sind.

Die Ausgabe internationaler Überweisungen spielt eine wichtige Rolle in der malischen Wirtschaft, da Remittances von im Ausland lebenden Maliern einen wesentlichen Beitrag leisten. Die wirtschaftliche Situation in Mali hat sich aufgrund der COVID-19-Pandemie 2020 weiter verschärft, wodurch Mobilität und Migration stark beeinflusst wurden.

Die Situation in Westafrika

Westafrika ist nicht nur von politischen und wirtschaftlichen Instabilitäten betroffen, sondern kämpft auch mit den Herausforderungen, die die COVID-19-Pandemie mit sich gebracht hat. Bis Mitte 2020 lebten in der Region über 7,64 Millionen internationale Migranten, wobei nur ein kleiner Teil nach Nordamerika reiste. Mehr als zwei Drittel von ihnen bleiben in anderen westafrikanischen Ländern.

Die Migration aus Mali ist nicht nur eine persönliche Entscheidung vieler Bürger, sondern auch eine Notwendigkeit in Anbetracht der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, die über Jahrzehnte hinweg verschärft wurden. Die weltweite Flüchtlingskrise zeigt sich in solchen tragischen Entdeckungen wie auf der Karibikinsel Canouan und verdeutlicht die Dringlichkeit internationaler Hilfe und präventiver Maßnahmen.

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Ort Canouan, Saint Vincent und die Grenadinen
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