Turco, der traurige Tierheimheld: Zehn Jahre ohne Familie!

München, Deutschland - Seit über zehn Jahren ist Turco, ein Kelpie-Mischling, der längste Bewohner des Münchner Tierheims. Am 5. Juni 2015 wurde er von einer Müllkippe in der Türkei gerettet und hat seitdem auf ein neues Zuhause gewartet. Trotz intensiver Trainingseinheiten, die sein Verhalten verbessert haben, bleibt Turco schüchtern und unsicher im Umgang mit Menschen. Besonders vehement verteidigt er sein Revier, was ihm bereits eine gescheiterte Vermittlung einbrachte, da er die neuen Besitzer nicht in die Wohnung lassen wollte. Seine enge Bindung zu seiner Gassigeherin Claudia und das tägliche Spaziergangsritual zeigen jedoch, dass es auch Lichtblicke gibt, während er weiterhin auf der Suche nach einem Für-Immer-Zuhause ist. Ein erheblicher Teil der Hunde im Münchner Tierheim gilt als Problemfälle mit langen Wartezeiten auf Adoption, wie tz.de berichtet.
Zusätzlich zu Turcos Geschichte beleuchtet die Situation im Münchner Tierheim auch die finanziellen Schwierigkeiten, mit denen viele Tierheime in Deutschland konfrontiert sind. Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor dramatischen Bedingungen, die durch „leere Versprechungen“ der Ampel-Regierung und unzureichende Unterstützung durch Kommunen verstärkt werden. Im Koalitionsvertrag wurde zwar Hilfe aus einer geplanten Verbrauchsstiftung zugesichert, jedoch bleiben diese Maßnahmen bislang ohne nennenswerte Wirkung. Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, fordert schnelles Handeln, da ohne finanzielle Unterstützung der praktische Tierschutz in ernsthafte Bedrängnis geraten könnte, so berichtet die Abendzeitung.
Die Lage der Tierheime in München
Im Münchner Tierheim sind derzeit 725 Tiere untergebracht, darunter sowohl Haustiere als auch 4000 wilde Tiere, die im Jahr insgesamt 7000 untergebracht werden. Die Finanzierung gestaltet sich jedoch als herausfordernd: Lediglich 10% der Ausgaben werden von der Stadt gedeckt, während 90% durch Spenden und Mitgliedsbeiträge aufgebracht werden müssen. Leider kommt es immer wieder vor, dass Spender abspringen, während gleichzeitig neue hinzukommen. Dies führt zu einem ständigen Schwanken der finanziellen Basis.
Die Kommunen verweigern zudem oft die Verantwortung für die Betreuungskosten von Fundtieren. In München werden diese Kosten zwar für Fundtiere übernommen, jedoch nicht für Abgabe- und Wildtiere. Der Investitionsstau in Tierheimen, der sich auf rund 160 Millionen Euro für 550 angeschlossene Heime beläuft, erschwert die Situation zusätzlich. Diese finanziellen Engpässe haben weitreichende Konsequenzen für den Tierschutz in Deutschland und müssen dringend adressiert werden.
Insgesamt zeigt die Situation sowohl am Beispiel von Turco als auch der finanziellen Herausforderungen der Tierheime, wie eng der Erfolg der Tierschutzarbeit mit einer stabilen finanziellen Grundlage verknüpft ist. Nur durch effektive Unterstützung können die vielen Tiere, die auf ein liebevolles Zuhause warten, gerettet und betreut werden, wie im Bundestag thematisiert.
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Ort | München, Deutschland |
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