US-Hilfsorganisation GHF startet Bemühungen zur Hilfe im Gazastreifen

Die GHF hat mit US-Unterstützung im Gazastreifen Hilfsgüter verteilt, während die Hamas die Arbeit blockiert.
Die GHF hat mit US-Unterstützung im Gazastreifen Hilfsgüter verteilt, während die Hamas die Arbeit blockiert. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästinensische Gebiete - Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), eine von den USA unterstützte Hilfsorganisation, hat heute offiziell ihre Arbeit im Gazastreifen begonnen. Der Einsatz erfolgt in einem äußerst schwierigen Umfeld, insbesondere vor dem Hintergrund von Drohungen der islamistischen Hamas gegen humanitäre Helfer. Die GHF hat sich zum Ziel gesetzt, der Bevölkerung dringend benötigte Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, während die humanitäre Lage in der Region katastrophal bleibt. Am Montag wurden bereits Lastwagenladungen mit Nahrungsmitteln an sicheren Verteilungsstellen geliefert, und weitere Hilfslieferungen sind für Dienstag angekündigt, wie t-online.de berichtet.

Die Gründung der GHF wurde als Reaktion auf den internationalen Druck auf Israel ins Leben gerufen, um die Blockade von Hilfslieferungen zu addressieren. Angesichts dieser Situation hat die GHF die Drohungen der Hamas verurteilt, die die Durchführung humanitärer Arbeiten zu behindern versuchte. Israel beschuldigt die Hamas zudem, internationale Hilfslieferungen abzufangen; die Hamas selbst hat diese Vorwürfe jedoch zurückgewiesen. Am Sonntag trat der geschäftsführende Direktor Jake Wood zurück und begründete dies mit der Unfähigkeit der Organisation, unabhängig nach humanitären Prinzipien zu arbeiten.

Erste Hilfslieferungen und Herausforderungen

Die GHF verteilte die ersten Hilfsgüter an die Bewohner des Gazastreifens. Obwohl die Organisation keine Angaben zur Menge der verteilten Lebensmittel machte, sind Fotos von Anwohnern mit den Paketen aufgetaucht. Berichte über Verzögerungen bei der Öffnung von Verteilzentren aufgrund logistischer Schwierigkeiten wurden ebenfalls bekannt. Laut zeit.de stellt dieses Verteilzentrum die Hauptverteilstelle der Hilfe dar, die in Betrieb genommen wurde, um den über zwei Millionen Bewohnern des Gazastreifens, die nach einer fast dreimonatigen Blockade in einer angespannten Lage sind, einen Zugang zu Nahrungsmitteln zu ermöglichen.

Die israelische Regierung hat die Blockade vor kurzem gelockert, jedoch wird die neue Verteilstrategie von den UN und anderen Organisationen kritisiert. Diese Strategie beinhaltet Überprüfungen der Familien auf Verbindungen zur Hamas, was für viele Bedürftige weitreichende Anreisen bedeutet und sie im Kriegsgebiet gefährdet. Besonders ältere und kranke Menschen könnten die geforderten Wege nicht bewältigen. Hinsichtlich der Finanzierung und der Struktur der GHF sind viele Fragen offen, da die Organisation aus ehemaligen humanitären, staatlichen und militärischen Mitarbeitern bestehen soll.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen

Die Lage im Gazastreifen bleibt angespannt. Mehr als 2,2 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Insbesondere die Kinder sind stark betroffen, denn mehr als 70.000 von ihnen sind akut mangelernährt und benötigen dringend medizinische Versorgungen, wie UNICEF Deutschland berichtet. Die deutsche Organisation Deutsches Rotes Kreuz, Caritas und Diakonie Katastrophenhilfe haben ebenfalls Hilfsgüter im Gazastreifen im Blick und hoffen, diese schnell verteilen zu dürfen. Die benötigten Materialien umfassen unter anderem Milchpulver, Mehl, Dosennahrung und Wasser.

Obwohl Israel Hilfslieferungen wieder zulässt, bleibt die Sicherheit ein zentrales Problem für die Hilfsorganisationen. Über 400 humanitäre Helfer kamen im Gazastreifen bereits durch Kampfhandlungen ums Leben. Daher sind sichere humane Zonen unerlässlich, um die Verteilung von Hilfsgütern zu gewährleisten, sodass die betroffenen Menschen in dieser kritischen Zeit Unterstützung erhalten können, wie tagesschau.de berichtet.

Details
Ort Gazastreifen, Palästinensische Gebiete
Quellen