Wadephul und Rubio: Kurzbesuch ohne klare Antworten in Washington

US-Außenminister Rubio und Deutschlands Wadephul treffen sich in Washington, um die transatlantische Partnerschaft zu besprechen.
US-Außenminister Rubio und Deutschlands Wadephul treffen sich in Washington, um die transatlantische Partnerschaft zu besprechen. (Symbolbild/NAG)

Washington, USA - Am 29. Mai 2025 traf US-Außenminister Marco Rubio den deutschen Außenminister Johann Wadephul in Washington zu einem 45-minütigen Gespräch. Obwohl das Treffen lediglich einen kurzen Austausch inklusive Begrüßung und Fototermin beinhaltete, war es von Bedeutung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, die auf historisch gewachsenen Werten und gemeinsamen Interessen basieren, wie Auswärtiges Amt hervorhebt.

Rubio wurde von einem ZDF-Korrespondenten gefragt, ob er Deutschland weiterhin als „Tyrannei“ betrachte, eine Frage, die unbeantwortet blieb. Zuvor hatte Rubio die Alternative für Deutschland (AfD) als „verkappte Tyrannei“ bezeichnet, nachdem der Verfassungsschutz sie als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft hatte. Während des Treffens wurden keine gemeinsamen Pressekonferenzen abgehalten, und Rubio kündigte zudem neue Visa-Beschränkungen für Ausländer an.

Wadephul betont die Partnerschaft

Wadephul, der sich auf einer 35-stündigen Reise ohne weitere Treffen im Kongress, da die Senatoren im Urlaub sind, betonte die Wichtigkeit der deutsch-amerikanischen Partnerschaft. Er wies auf gemeinsame Interessen in Bezug auf den Nahostkonflikt und den Ukraine-Krieg hin und äußerte Optimismus über die enge Position von Europa und den USA in diesem Kontext sowie die Unterstützung von Sanktionen gegen Russland. In einem symbolischen Akt legte er zudem Rosen am Ort eines antisemitischen Attentats auf zwei israelische Botschaftsmitarbeiter nieder.

Das Außenministerium hebt hervor, dass die transatlantische Zusammenarbeit entscheidend für Frieden und Sicherheit in Europa und weltweit ist, insbesondere angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Deutschland und die USA arbeiten eng zusammen, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die multilaterale Ordnung zu bewältigen, was an der engen Sicherheitsgemeinschaft innerhalb der NATO sichtbar wird.

Wirtschaftliche Beziehungen

Die wirtschaftlichen Verbindungen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in den deutsch-amerikanischen Beziehungen. Der Außenhandelsumsatz zwischen Deutschland und den USA betrug im Jahr 2024 beeindruckende 252,8 Milliarden Euro und machte die USA zum wichtigsten Handelspartner Deutschlands, gefolgt von China. Deutsche Exporte in die USA wiesen im Jahr 2024 einen Wert von 161,4 Milliarden Euro auf, während die Importe aus den USA bei 91,4 Milliarden Euro lagen.

Die Beziehungen sind jedoch nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern auch kultureller und gesellschaftlicher Art. Deutschland ist eines der beliebtesten Ziele für Studierende aus den USA, und über 200 deutsch-amerikanische Städtepartnerschaften fördern den interkulturellen Austausch, wie das Auswärtige Amt anmerkt.

Insgesamt bleibt die transatlantische Partnerschaft zwischen Deutschland und den USA auch weiterhin von großer Bedeutung. Wadephul’s Besuch in Washington verdeutlicht die Wichtigkeit der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit, auch wenn gegenwärtig Herausforderungen wie die Visa-Beschränkungen und unterschiedliche politische Auffassungen im Raum stehen.

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Ort Washington, USA
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