Wohungssuche in München: Ein Sohn kämpft verzweifelt für seine Eltern!

Ein Sohn aus München kämpft seit drei Jahren um eine Wohnung für seine Eltern, während die Stadt mit steigender Altersarmut ringt.
Ein Sohn aus München kämpft seit drei Jahren um eine Wohnung für seine Eltern, während die Stadt mit steigender Altersarmut ringt. (Symbolbild/NAG)

München, Deutschland - In München herrscht eine angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt, insbesondere für ältere Menschen. Christoph W. (35) sucht bereits seit drei Jahren vergeblich eine neue Wohnung für seine Eltern, Sylvia W. (64) und Joachim W. (72). Der Druck auf die Familie wächst, denn bis Ende Juli müssen die Eltern aus ihrer aktuellen Wohnung ausziehen, da die Vermieter Eigenbedarf anmelden. Eine Wohnung mit zwei bis drei Zimmern zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, hat sich jedoch als nahezu aussichtslos erwiesen. Diese Situation führte dazu, dass Christoph W. sich an die Redaktion wandte, um auf ihre Herausforderungen aufmerksam zu machen. “Ich bin ratlos und verzweifelt”, so Christoph, dessen Eltern möglicherweise zurück nach Nordrhein-Westfalen ziehen müssen, was ihn zusätzlich belastet.

Die hohen Mieten in München sind ein zentrales Problem. Joachim W. kritisiert, dass es zahlreiche Schlupflöcher für Vermieter gibt, um über dem Mietspiegel zu verhandeln. Die Situation wird durch die finanzielle Lage seiner Frau Sylvia, die aufgrund der Insolvenz von Sport Scheck im Jahr 2025 ihren Job verlor und darüber hinaus die Diagnose Krebs erhielt, weiter erschwert. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten führen dazu, dass viele Rentner schamhaft auf Sozialleistungen verzichten, wie der Münchner Armutsbericht 2022 zeigt.

Gefahr der Altersarmut

Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt sind nicht nur eine private Angelegenheit, sondern sie stehen auch im Zusammenhang mit einem zunehmenden Risiko für Altersarmut in München. Laut einer Studie des Pestel-Instituts wird die Eigentumsbildung immer unerschwinglicher, während die Mietpreise weiter steigen. Ökonom Matthias Günther weist darauf hin, dass die Eigentumsquote in Deutschland auf unter 44 Prozent gesunken ist und in München von 24,4 Prozent im Jahr 2011 auf 23,3 Prozent im Jahr 2022 gefallen ist. Mit einem Anstieg der Mieterschaft von 555.200 auf 613.299 im gleichen Zeitraum ist die Gefahr des sozialen Abrutschens um bis zu 15 Prozent gestiegen.

Die Grundsicherung im Alter in München hat sich von 10.683 im Jahr 2010 auf 18.780 im Jahr 2023 erhöht, was einen Anstieg von 75,4 Prozent bedeutet. Viele Senioren können sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten; es wird empfohlen, dass die Kaltmiete 30 Prozent des Nettogehalts nicht übersteigt, was in München oft unrealistisch ist. Selbst die Mittelschicht und Gutverdienende sind von der Mietenkrise betroffen und zahlen häufig über 50 Prozent ihres Einkommens für Wohnraum.

Die Auswirkungen der Preiserhöhungen

Die explosionsartigen Preissteigerungen auf dem Immobilienmarkt, die von bis zu 33 Prozent reichen, erschweren es zukünftigen Käufern, sich eine Wohnung zu leisten. Kreditraten können bis zu 1.900 Euro monatlich betragen, während die Zahl der Baugenehmigungen um bis zu 50 Prozent eingebrochen ist. Angesichts dieser Herausforderungen bleibt vielen Münchnern nur die Flucht aus der Stadt, um bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Die Situation von Christoph W. und seinen Eltern ist somit bezeichnend für die weitere Entwicklung in München, wo sich die Probleme des Wohnungsmarktes nun auch zu einer ernsthaften Bedrohung für die Altersversorgung entwickeln. Der Druck auf Mieter und die damit verbundene Angst vor Altersarmut bleibt ein zentrales Thema, das die Stadtgesellschaft vor große Herausforderungen stellt.

Weitere Informationen zu dieser Problematik erhalten Sie in den Berichten von Merkur, tz und Merkur.

Details
Ort München, Deutschland
Quellen