Zehn Jahre ohne Winnetou: Das Erbe von Pierre Brice lebt weiter!

Gräfelfing, Deutschland - Am 6. Juni 2015 verstarb Pierre Brice, bekannt als Winnetou, der legendäre Apachenhäuptling in den Karl-May-Verfilmungen. Brice wurde am 6. Februar 1929 in Brest, Frankreich, als Pierre Louis Baron le Bris geboren und entstammte einer alten Adelsfamilie. Sein Vater war Marineoffizier, und mit 15 Jahren schloss er sich während des Zweiten Weltkriegs der Résistance an. Nach dem Krieg diente er in der Armee, wo er sich als Froschmann und Fallschirmjäger im Indochina-Krieg bewährte. Trotz dieser heroischen Vergangenheit wurde er 1951 nicht als Held gefeiert und startete dann eine Karriere in der Schauspielerei.
Sein Durchbruch kam 1962, als er von Produzent Horst Wendlandt für die Rolle des Winnetou in „Der Schatz im Silbersee“ ausgewählt wurde. Anfänglich skeptisch gegenüber dieser Rolle, entwickelte sich Pierre Brice rasch zum Publikumsliebling und gilt seitdem als einer der bedeutendsten Schauspieler Deutschlands. Von 1962 bis 1968 wirkte er in insgesamt elf Karl-May-Filmen mit, darunter auch an der Seite von Lex Barker, was ihn zum Idol einer ganzen Generation machte. [Gala] berichtet, dass sein Filmtod in „Winnetou III“ im Jahr 1965 eine Welle von Massenprotesten auslöste.
Engagement und Auszeichnungen
Brice setzte sich zeitlebens für Werte wie Frieden, Freiheit, Toleranz und Menschenwürde ein und engagierte sich besonders für Kriegsopfer und den Naturschutz. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und den Ritter der Ehrenlegion. Auch als UNICEF-Botschafter machte er sich einen Namen, indem er für die Rechte der amerikanischen Ureinwohner eintrat. Besonders erwähnenswert ist die Auszeichnung „Rainbow Man“, die ihm von den Winnebago-Indianern verliehen wurde. [Das Erste] hebt hervor, dass Pierre Brice als eine kulturelle Legende gilt, deren Werte auch nach seinem Tod fortbestehen.
Nach seiner erfolgreichen Filmkarriere zog sich Brice nicht vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Von 1976 bis 1986 war er wieder bei den Karl-May-Festspielen in Elspe aktiv. Seine schauspielerische Laufbahn umfasste auch zahlreiche Auftritte in Italien und Spanien, wo er in verschiedenen Filmen mitwirkte. 2004 veröffentlichte er seine Autobiografie “Winnetou und Ich”, die Einblicke in sein Leben und seine Karriere bietet.
Leben und Tod
Pierre Brice lebte viele Jahre mit seiner Frau Hella Krekel in Frankreich, plante einen Umzug nach Bayern, der jedoch nicht mehr realisiert wurde. 2015 starb er an den Folgen einer Lungenentzündung im Alter von 86 Jahren. Seine Beerdigung fand am 19. Juni 2015 auf dem Friedhof in Gräfelfing, nahe München, statt, und sein Grab enthält ein Gedenkkreuz für seine Schwiegereltern. [Wikipedia] dokumentiert sein Leben und seine Hinterlassenschaften umfassend und zeigt, dass Brices Einfluss in der deutschen Filmgeschichte unbestreitbar bleibt.
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Ort | Gräfelfing, Deutschland |
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