Schüsse an der Grenze: Flüchtiger Autofahrer stirbt bei Polizei-Kontrolle

Bei einer Grenzkontrolle in Schirnding flüchtete ein Autofahrer, eröffnete das Feuer auf die Polizei und wurde tödlich verletzt.
Bei einer Grenzkontrolle in Schirnding flüchtete ein Autofahrer, eröffnete das Feuer auf die Polizei und wurde tödlich verletzt. (Symbolbild/NAG)

Schirnding, Deutschland - Bei einer Kontrolle der Bundespolizei an der Grenze zu Tschechien kam es am 1. Juni 2025 zu einem tragischen Vorfall. In Schirnding, Landkreis Wunsiedel, wollten Beamte das Fahrzeug eines flüchtigen Autofahrers anhalten. Dieser verließ jedoch sein Auto und rannte zu Fuß davon. Während seiner Flucht zog der Mann eine Waffe und eröffnete das Feuer auf die Polizisten. In der darauffolgenden Auseinandersetzung erwiderten die Beamten das Feuer und verletzten den Mann tödlich. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen konnte der 43-Jährige nicht gerettet werden, die Polizisten blieben unverletzt.

Der Grund für die Kontrolle, die im Rahmen stichprobenartiger Überprüfungen im Grenzgebiet durchgeführt wurde, ist bislang unbekannt. Die Polizei hat die Identität des Verstorbenen noch nicht bekannt gegeben. Die Kriminalpolizei Hof sowie die Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen übernommen, um die genauen Hintergründe des Vorfalls zu klären. Der Schusswechsel ereignete sich im Kontext der seit Oktober 2023 wieder eingeführten Kontrollen an deutschen Binnengrenzen, die auf die Bekämpfung illegaler Migration abzielen.

Kontext der Grenzkontrollen

Die Rückkehr zu Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraums wurde notwendig, um die illegale Migration in die EU zu reduzieren. Über einen Zeitraum zwischen dem 16. September 2024 und Ende Januar 2025 stoppte die Bundespolizei mehr als 22.000 Personen bei unerlaubter Einreise, von denen etwa 15.000 zurückgeschickt wurden. Diese Zahl zeigt den Rückgang illegaler Einreisen im Vergleich zum Vorjahr: Wurden 2023 noch über 127.000 illegale Einreisen registriert, sank die Zahl 2024 auf etwa 83.000 – ein Rückgang von über einem Drittel.

Besonders auffallend ist der Rückgang illegaler Grenzübertritte in Europa insgesamt. Laut Frontex versuchten im Jahr 2024 knapp 240.000 Menschen, irregulär in die EU zu gelangen – ein Rückgang von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit 2021, was unter anderem auf die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der EU und Partnern bei der Bekämpfung von Schleusernetzwerken zurückzuführen ist.

Innenministerin Nancy Faeser hebt die Erfolge der Maßnahmen zur Bekämpfung von Schleusernetzwerken hervor. Zukünftige Sicherungsmaßnahmen sollen Mitte 2026 in Kraft treten. Die seit Mitte Oktober 2023 durchgeführten stationären Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz sowie die stichprobenartigen Kontrollen an anderen Landgrenzen sollen bis 2025 fortgesetzt werden.

Details
Ort Schirnding, Deutschland
Quellen