Revolution im Behördendschungel: Das NOOTS-System kommt!

Deutschland - Am 31. Mai 2025 hat das Bundeskabinett den Staatsvertrag für das Nationale Once-Only-Technical-System (NOOTS) beschlossen. Dieses wegweisende Projekt zielt darauf ab, die bürokratischen Hürden in der deutschen Verwaltung zu reduzieren. Damit wird die Umstellung des Prozederes für Wohnsitzummeldungen und die Beantragung von Bürgergeld eingeleitet. Remszeitung berichtet, dass das Ziel des Projekts darin besteht, die Mehrarbeit sowohl für Antragssteller als auch für Behörden zu minimieren.
NOOTS basiert auf dem Prinzip „Once Only“, das bedeutet, dass einmal angegebene Daten auch von anderen Behörden genutzt werden können, sofern die betroffene Person dies erlaubt. Mit der Schaffung dieser rechtlichen Grundlage soll eine effektive Datendrehscheibe für die digitale Verbindung von Behörden in Deutschland und Europa etabliert werden. Über 5000 Melderegister auf kommunaler Ebene sowie 400 unterschiedliche Registertypen in der öffentlichen Verwaltung müssen an NOOTS angepasst werden. E-Government hebt hervor, dass die derzeitige mangelnde Vernetzung dieser Register zu Übertragungsfehlern führt und einen zusätzlichen Aufwand erzeugt.
Ökonomische Effekte und Einsparungen
Eine Studie von McKinsey aus dem Jahr 2017 prognostiziert signifikante Einsparungen durch NOOTS: Der Aufwand für Bürger könnte um bis zu 84 Millionen Stunden jährlich gesenkt werden, während die Verwaltung um etwa 64 Millionen Stunden entlastet werden könnte. Dies würde zu einer Gesamtreduktion des Aufwands um bis zu 60 Prozent führen. Remszeitung beschreibt, dass die Kosten des Projektes sowohl von Bund als auch Ländern getragen werden, wobei das Bundesverwaltungsamt für den Betrieb von NOOTS verantwortlich ist.
Noch bevor das Projekt vollständig umgesetzt werden kann, muss der Staatsvertrag vom Bundestag sowie von zwei Dritteln der Landesparlamente ratifiziert werden. Kritische Stimmen warnen jedoch vor der Nutzung der Steuer-ID zur eindeutigen Zuordnung von Daten und äußern Bedenken hinsichtlich der IT-Sicherheit und möglicher Datenlecks.
Technische Grundlagen und Herausforderungen
Das NOOTS-System ist die technische Basis für die digitale Registermodernisierung, das darauf abzielt, personenbezogene und unternehmensbezogene Daten effizient zu sammeln und zu speichern. Die ausdrückliche Zustimmung der Bürger zur Wiederverwendung ihrer Daten ist hierbei entscheidend. Der fortlaufende Prozess der EU-weiten Einführung des Once-Only-Prinzips, welches 2009 beschlossen wurde, stellt die Implementierung von NOOTS in Deutschland vor besondere Herausforderungen, da das System sich aufgrund der föderalen Struktur von anderen europäischen Initiativen unterscheidet. E-Government äußert, dass NOOTS eine wesentliche Verbesserung darstellen könnte, indem es den Behörden erlaubt, die erforderlichen Daten eigenständig abzurufen und die Bürger von einer Vielzahl von papierbasierten Antragsverfahren zu entlasten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung des NOOTS-Systems ein entscheidender Schritt hin zu einer effizienteren und moderneren Verwaltung in Deutschland ist. Durch die Optimierung von Prozessen könnten nicht nur für die Bürger, sondern auch für die öffentlichen Verwaltungen massive Zeit- und Kostenersparnisse realisiert werden.
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