Brust-OP nach Zweitgeburt: Laurens 10 Jahre voller Schmerzen und Diagnosen!

Lauren (36) berichtet über ihre zehnjährige Leidensgeschichte nach einer Brustvergrößerung und die Diagnose Breast-Implant-Illness.
Lauren (36) berichtet über ihre zehnjährige Leidensgeschichte nach einer Brustvergrößerung und die Diagnose Breast-Implant-Illness. (Symbolbild/NAG)

Hamburg, Deutschland - Die Entscheidung für eine Brustvergrößerung kann weitreichende Konsequenzen haben, wie das Schicksal von Lauren (36) zeigt. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes suchte sie nach einer Möglichkeit, ihr Aussehen zu verändern und lies sich Brustimplantate einsetzen. Wie die tz berichtet, wurde Lauren jedoch zum Opfer einer langwierigen und belastenden Krankheitsgeschichte.

Nach dem Eingriff klagte sie über starke Schmerzen in den Armen, Fingern und Rücken. Fast zehn Jahre lang war sie auf der Suche nach einer Diagnose und erhielt fälschlicherweise zwei Diagnosen für Autoimmunerkrankungen. Schlussendlich wurde bei ihr die Brust-Implantat-Krankheit (BII) diagnostiziert, eine Immunreaktion auf die Implantate. Die einzige langfristige Lösung war eine aufwendige Operation, um die Implantate zu entfernen.

Die Kosten und Herausforderungen der Entfernung

Die finanziellen Aspekte solcher Eingriffe sind nicht unerheblich. Die Kosten für die Entfernung der Implantate belaufen sich auf einen fünfstelligen Betrag, der von der Krankenkasse nicht übernommen wird. Lauren fand über den Verein „Krank durch Brustimplantate“ einen plastischen Chirurgen in Hamburg, der ihr helfen konnte. Dr. Georgios Kolios, ihr behandelnder Arzt, hat zahlreiche Frauen mit BII behandelt. Nach der Entfernung der Implantate berichten 95 Prozent der Patienten von einer Verbesserung ihrer Beschwerden.

Es besteht jedoch auch die Sorge um die Form der Brust nach der Entfernung der Implantate. Ein erfahrener Chirurg kann die ästhetischen Aspekte jedoch in der Regel korrigieren. Lauren selbst betont, dass ihr die Optik nach der Operation nicht wichtig sei; sie wolle vor allem die Schmerzen loswerden, die ihr jahrelang das Leben schwer gemacht haben.

Risiken und Nebenwirkungen von Brustimplantaten

Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken sind entscheidend. So, wie das BfArM informiert, können Brustimplantate eine Reihe von Komplikationen verursachen, darunter Rupturen, Kapselfibrose und schwerwiegende Erkrankungen wie das Brustimplantate-assoziierte großzellige anaplastische Lymphom (BIA-ALCL). Statistisch gesehen liegt die Rupturrate nach zehn Jahren bei etwa 10 Prozent, was viele Frauen betrifft.

Darüber hinaus zeigt eine Untersuchung, dass die Brust-Implantat-Krankheit eine Vielzahl von Symptomen mit sich bringt, aber aktuell keine spezifischen diagnostischen Marker existieren. Viele Frauen sind sich der Risiken nicht ausreichend bewusst, bevor sie sich zu einer Operation entscheiden. Die umfassende Information und Beratung durch Fachärzte ist notwendig, um mögliche gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Erfahrungen und Erneuerung

Laurens Operation dauerte 7,5 Stunden und führte zu einer spürbaren Linderung ihrer Beschwerden. Sie kann nun wieder aktiv am Familienleben teilnehmen und fühlt sich insgesamt besser. Ihre Geschichte unterstreicht die Bedeutung, sich vor einer Brustoperation detailliert über die Risiken und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Der Austausch von Erfahrungen und Informationen ist dabei von vitaler Bedeutung für viele Frauen, die ähnliche Entscheidungen treffen.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Entscheidung für oder gegen Brustimplantate gut überlegt sein sollte. Die potenziellen Risiken wie Implantatbrüche oder Komplikationen nach der Operation sind ernst zu nehmen. Wie Lauren eindrücklich beweist, kann die Nachsorge und eine gezielte medizinische Beratung entscheidend sein für die eigene Gesundheit.

Wenn Sie mehr über mögliche Risiken und Komplikationen von Brustoperationen erfahren möchten, lesen Sie auch den Artikel bei All About Your Breast.

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Ort Hamburg, Deutschland
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