Tödliche Überschwemmungen in Nigeria: Mehr als 150 Tote und tausende Obdachlose!

Über 150 Menschen sind in Zentral-Nigeria durch schwere Überschwemmungen ums Leben gekommen. Tausende wurden vertrieben. Hilfe ist im Gange.
Über 150 Menschen sind in Zentral-Nigeria durch schwere Überschwemmungen ums Leben gekommen. Tausende wurden vertrieben. Hilfe ist im Gange. (Symbolbild/NAG)

Mokwa, Niger State, Nigeria - In Zentral-Nigeria haben verheerende Überschwemmungen, die durch anhaltenden Starkregen ausgelöst wurden, zu großem Leid geführt. Die Fluten der ländlichen Stadt Mokwa im Bundesstaat Niger forderten bis heute insgesamt über 150 Menschenleben, und mindestens 3.018 Einwohner wurden aufgrund der extremen Wetterbedingungen vertrieben. Nach starken Regenfällen, die am Mittwochabend begannen und bis Donnerstag andauerten, wurden zahlreiche Leichen fast 10 km von Mokwa entfernt geborgen, was die Todeszahl weiter steigen ließ. Schätzungen deuten darauf hin, dass viele Opfer vermutlich in den Nigerfluss gespült wurden.

Die Auswirkungen des Wassers sind verheerend: Mindestens 265 Häuser wurden durch die Fluten vollständig zerstört. Auch der Verlust an landwirtschaftlichen Produkten ist beträchtlich, da die Überschwemmungen Felder, insbesondere Reisanbaugebiete, verwüsteten. Berichten zufolge hat der Anstieg des Wassers viele Menschen ohne Obdach zurückgelassen. Videos und Fotos zeigen, wie ganze Nachbarschaften unter Wasser stehen und Anwohner versuchen, ihre Wertsachen zu retten. Kazeem Muhammed, ein betroffener Bürger, berichtete von den Verlusten an Leben und landwirtschaftlichen Erträgen. Präsident Bola Tinubu hat sein Beileid ausgedrückt und gemeldet, dass laufende Such- und Rettungsaktionen von Sicherheitskräften unterstützt werden.

Herausforderungen durch den Klimawandel

Die Situation in Nigeria ist Teil eines größeren Musters, das durch den Klimawandel verstärkt wird. Meteorologen warnen vor weiteren Regenfällen in den kommenden Tagen, was die Sorgen über weitere Überschwemmungen in der Region erhöht. Laut Experten nehmen die Häufigkeit und Schwere solcher Katastrophen aufgrund des Klimawandels, unregulierter Bauweise und schlechter Entwässerungsinfrastruktur zu. Der Leiter der örtlichen Regierung, Jibril Muregi, betonte die Dringlichkeit, geeignete Infrastruktur zur Hochwasserkontrolle zu schaffen, um zukünftige Risiken zu minimieren.

Schlimme Überschwemmungen haben Nigeria in der Vergangenheit bereits mehrfach heimgesucht, zuletzt kamen 2022 über 1.200 Menschen ums Leben, und bis zu zwei Millionen wurden durch ähnliche Katastrophen vertrieben. Experten betonen, dass die mittlere Jahrestemperatur in Nigeria steigt und Prognosen einen Temperaturanstieg um 3 bis 6 Grad bis zum Jahr 2100 vorhersagen. Diese klimatischen Veränderungen haben bereits zu einem Rückgang der Niederschläge in einigen Regionen geführt, während andere, insbesondere im Süden, von häufigeren und intensiveren Regenfällen betroffen sind. Der Tschadsee im Nordosten Nigerias ist seit 1963 um 90 Prozent geschrumpft, was die gefährliche Kombination aus Wassermangel und Überflutungen verdeutlicht.

Zusätzlich müssen die Menschen mit den im Nachgang zu den Überschwemmungen auftretenden Gesundheitsrisiken umgehen. Die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera ist ein bekanntes Risiko, das in der Vergangenheit beobachtet wurde. Wie im Oktober 2022, als 60 Menschen starben und 200.000 obdachlos wurden, sind Überschwemmungen nicht nur eine Frage der unmittelbaren Sicherheit, sondern auch ein langfristiges Problem für die Gesundheit der Bevölkerung. Die Nationalen Notfallmanagementbehörde warnt vor den Gefahren des Bauens in Wasserschutzgebieten und betont die Notwendigkeit, Entwässerungskanäle und Flussläufe freizuhalten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die künftigen Auswirkungen der Wetterextreme zu mildern und die Verwundbarkeit der Bevölkerung zu verringern.

Details
Ort Mokwa, Niger State, Nigeria
Quellen