Grenzkontrollen zwischen Polen und Deutschland: Ein neuer Stau für die Region!

Grenzkontrollen zwischen Polen und Deutschland: Ein neuer Stau für die Region!

Frankfurt (Oder), Deutschland - In den letzten Tagen hat sich an der Grenze zwischen Deutschland und Polen einiges getan. Am 11. Juli 2025, dem Startdatum für die polnischen Grenzkontrollen, haben vier Männer in Tarnkleidung ein graues Wohnmobil an der Grenze zwischen Frankfurt (Oder) und Słubice ins Visier genommen. Als das Fahrzeug nicht anspringen wollte, waren die polnischen Grenzschützer und Militärpolizisten gefordert, um zu helfen und das Wohnmobil zu schieben. Diese Szene bildet den Auftakt zu einer Maßnahmenreihe, die bis zum 5. August andauern soll, um den „unkontrollierten Strom von Migranten“ zu begrenzen, wie es Polens Regierungschef Donald Tusk formulierte.

Die Kontrollen umfassen insgesamt 50 Übergänge zwischen Polen und Deutschland sowie 13 Übergänge von Litauen. Tusk geht damit auf den innenpolitischen Druck ein, insbesondere von rechtsextremen Gruppen, die gegen Migration mobilisieren. Die Entscheidung zur Einführung der Kontrollen ist auch eine direkte Reaktion auf die von der deutschen Bundesregierung verstärkten Maßnahmen zur Rückweisung von Asylsuchenden. Deutschlands Bundespolizei hat nach Informationen der taz seit Mai bereits 330 Asylsuchende zurückgewiesen.

Ein Scherbenhaufen für die Schengen-Politik?

Im Schengen-Raum, der vor allem für die Freizügigkeit der Menschen bekannt ist, sehen Experten die erneuten Grenzkontrollen kritisch. Das widerspricht den Bestrebungen, Grenzen innerhalb der EU offen zu halten. Die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg zeigt sich besorgt über die Auswirkungen auf die Logistikbranche, da die deutschen Grenzkontrollen, die die Einreise von Geflüchteten erschweren, auch den Warenverkehr ins Stocken bringen.

Bundeskanzler Friedrich Merz, der die Migrationsfrage als gemeinsames Problem betrachtet, hat betont, dass dennoch keine Rückführungen von in Deutschland angekommenen Asylbewerbern nach Polen erfolgen werden. Diese Maßnahmen bringen ein mulmiges Gefühl bei den Menschen mit sich; polnische Militärpolizisten führen ebenfalls Kontrollen durch und noch dazu wird die Bürgerwehr unter Robert Bąkiewicz aktiv, die höchst umstritten ist. Die meisten Anwohner in Gubin hingegen nehmen die Grenzkontrollen gelassen wahr und empfinden sie als übertrieben.

Die Stimmen der Anwohner und der Bürgerwehr

Robert Bąkiewicz, der Anführer der Bürgerwehr, behauptet, diese habe die polnischen Behörden zum Handeln gezwungen. Ihm steht jedoch ein Lagerarbeiter aus Brandenburg, Kristian, der die Bürgerwehr unterstützt und bereit ist, die Grenzarbeit weiterhin zu beobachten, zur Seite. Doch die Situation bleibt angespannt. Polens Regierung hat das Recht auf Asyl an der Grenze zu Belarus ebenfalls eingeschränkt, was die Komplexität der aktuellen Lage noch erhöht.

Fakten zu den Grenzkontrollen
Startdatum der Kontrollen: 11. Juli 2025
Enddatum der Kontrollen: 5. August 2025
Überwachungsübergänge: 50 zu Deutschland, 13 zu Litauen
Zurückgewiesene Asylsuchende seit Mai: 330
Abgewiesene Migranten ohne Asylgesuch: 5.500

Wie sich die Angelegenheit weiter entwickeln wird, bleibt ungewiss. Die Debatte um die Grenzkontrollen bringt nicht nur rechtliche, sondern auch praktische Aspekten ans Tageslicht, die die Bewegungsfreiheit und den Wirtschaftsverkehr zwischen den Nachbarländern betreffen. Während die höchsten Stellen der Regierung versuchen, die Grenzfrage zu lösen, bleibt die Frage, wie lange der Schengen-Raum noch als Erfolgsmodell für die europäische Zusammenarbeit wahrgenommen werden kann.

Die ZDF berichtet weiterhin über die neuesten Entwicklungen rund um die Grenzkontrollen und die Reaktionen der EU-Kommission, die juristisch umstritten sind. Kommission und Parlament sind gefordert, notwendige Anpassungen im Schengen-System vorzunehmen, um die Herausforderungen der Migration sinnvoll zu adressieren.

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OrtFrankfurt (Oder), Deutschland
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