Halle startet neues Projekt für wassersensible Stadtentwicklung!

Halle startet neues Projekt für wassersensible Stadtentwicklung!

Halle (Saale), Deutschland - Bei diesem Wetter in Halle (Saale) könnte man glatt meinen, die Stadt hat ein Gespür für Regen. Nun startet ein spannendes Projekt, das nicht nur den Niederschlag, sondern auch das Stadtklima im Lutherviertel aufpolieren soll. Die Initiative „Klimasensorik im Lutherviertel“ hat die Beteiligung namhafter Partner wie dem Stadtwerke Halle, dem Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft sowie der Helmholtz-Einrichtung zum Ziel, die Effizienz im Niederschlagsmanagement zu steigern.

Was beabsichtigt man mit diesem ehrgeizigen Vorhaben? Im Mittelpunkt steht die Theorie, dass Niederschlagswasser nicht einfach in die Kanalisation abgeleitet werden sollte. Vielmehr strebt man an, es in der Stadt zu halten, um nicht nur die Vegetation zu fördern, sondern auch das Mikroklima durch Verdunstung zu verbessern. Ein innovatives Ziel: den Abfluss von Niederschlagswasser um 20-25 % zu senken!

Moderne Technik im Einsatz

Um diese Ziele zu erreichen, werden moderne Sensoren installiert, die Bodenfeuchtigkeit, Wasserstände und Niederschlagsmengen in Echtzeit über ein LoRaWAN-Netzwerk der EVH GmbH messen. So entsteht eine laufende Datenbasis, die in eine umfassende Potenzialstudie integriert wird. Damit lässt sich das Projekt nicht nur lokal, sondern auch als Modell für andere Städte nutzen.

Aber was steckt hinter dieser Wassersensiblen Stadtentwicklung? In einer Zeit, in der extreme Starkregenereignisse immer häufiger zu Überschwemmungen und teuren Schäden führen, zeigt sich die Wichtigkeit von neuen Herangehensweisen. Wie die IWR GmbH erklärt, beginnt die effektive Starkregenvorsorge mit einer gründlichen Risikoanalyse, die Überflutungsschwerpunkte ermittelt und maßgeschneiderte Schutzkonzepte entwickelt.

Schwammstadt-Ansatz

Experten am Zentrum KlimaAnpassung wie Dr. Simone Podschun plädieren für grundlegende Veränderungen in der Stadtgestaltung. Die Idee der „Schwammstädte“ beschreibt Städte, deren Wassermanagement auf naturnahe Speicher- und Verdunstungsprozesse setzt. Diese Herangehensweise könnte Halle nicht nur sicherer machen, sondern auch lebenswerter, denn ein gesundes Mikroklima tut dem Stadtbild gut.

Die Herausforderungen sind jedoch vielfältig: Sie reichen von der Integration bestehender Quartiere bis hin zur Notwendigkeit kreativer Finanzierungslösungen. Anreizsysteme wie Fördergelder können dabei helfen, alte Strukturen in neue, wassersensible Konzepte umzuwandeln. Der politische Wille ist entscheidend, um gemeinsam einen Unterschied zu machen.

Die ersten Schritte sind bereits unternommen, und das Pilotprojekt im Lutherviertel hat gezeigt, dass eine Reduzierung des Abflusses um bis zu 50 % und eine Temperaturreduktion um bis zu 2 Grad Celsius möglich sind. Dies schafft nicht nur einen unmittelbaren Vorteil für die Anwohner, sondern dient auch als wegweisendes Beispiel für zukünftige städtische Entwicklungen.

Es bleibt also spannend, wie sich Halle in den nächsten Jahren entwickeln wird und ob dieser innovative Ansatz zur „Smart City“ andere Städte inspirieren kann, wassersensible Lösungen zu übernehmen. Schließlich gilt: Mit einem guten Händchen für Natur und Technik kann sich die Lebensqualität in urbanen Räumen nachhaltig verbessern. Halle, da liegt was an!

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OrtHalle (Saale), Deutschland
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