WAZ-Reporterin gewinnt Wächterpreis für Aufdeckung von Kinderprostitution

WAZ-Reporterin gewinnt Wächterpreis für Aufdeckung von Kinderprostitution

Frankfurt am Main, Deutschland - Was für ein großer Tag für den Journalismus in Deutschland! Am 30. Juni 2025 wurde die renommierteste Auszeichnung im Bereich der kritischen Berichterstattung, der Wächterpreis der Tagespresse, in Frankfurt am Main verliehen. Besonders im Fokus stand diesmal die Journalistin Sophie Sommer von der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), die für ihre eindrucksvolle Reportage über Kinderprostitution ausgezeichnet wurde. Ihr Beitrag mit dem Titel „Ich spüre seine Hände noch auf mir“, der im August 2024 veröffentlicht wurde, erhielt den ersten Platz und damit einen Preis von 10.000 Euro. Laut Deutschlandfunk hatte die Jury viel Lob für Sommers Arbeit übrig, die durch eine gelungene Mischung aus Nähe und Distanz besticht. Sie deckt Abgründe auf, die in vielen Großstädten oft verborgen bleiben.

Andreas Tyrock, Chefredakteur der WAZ, ließ es sich nicht nehmen, der jungen Reporterin herzlich zu gratulieren. „Sophie hat hier etwas ganz Besonderes geleistet“, betonte Tyrock und verweist auf die neunmonatige Recherche, die hinter der Arbeit steckt. Mit ihren tiefgehenden Interviews und dem sensiblen Umgang mit einem extrem schwierigen Thema hat sie nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Weitere Preisträger und Auszeichnungen

Aber nicht nur Sophie Sommer durfte sich freuen. Der zweite Platz ging an Sönke Iwersen und Volker Votsmeier für ihre Arbeit im Handelsblatt, in der sie die Entwicklungen rund um den Cum-Ex-Skandal genau beleuchten. Hierbei wird das institutionelle Versagen und der Widerstand gegen Aufklärungsversuche skizziert; dieser Artikel konnte sich über 6.000 Euro freuen. Der dritte Preis, dotiert mit 4.000 Euro, erhielt Julia Rathcke von der Rheinischen Post für ihre Reportage „Auf Lügen gebaut“, in der sie die Machenschaften eines AfD-Landtagsabgeordneten aufdeckt, der Teile seines Lebenslaufs gefälscht hatte.

  • Wächterpreis 2025
    • Erster Preis (10.000 Euro): Sophie Sommer, WAZ, für „Ich spüre seine Hände noch auf mir“
    • Zweiter Preis (6.000 Euro): Sönke Iwersen und Volker Votsmeier, Handelsblatt, für ihre Arbeit über den Cum-Ex-Skandal
    • Dritter Preis (4.000 Euro): Julia Rathcke, Rheinische Post, für „Auf Lügen gebaut“

Der Wächterpreis wird seit 1969 von der Stiftung „Freiheit der Presse“ vergeben, die von Verlegerverbänden unterstützt wird. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, herausragende journalistische Leistungen zu würdigen, die sich mit Korruption, Missständen und Missbrauch befassen. Dies geschieht durch eine unabhängige Jury, die von Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post, geleitet wird, wie epd berichtet.

So schaut die Lage in der Journalismuslandschaft aus: Mit dem Wächterpreis wird nicht nur die exzellente Arbeit einzelner Journalist:innen gewürdigt, sondern auch das Bewusstsein geschärft, dass es Themen gibt, die einen genaueren Blick erfordern. Und da liegt für die Presse eine große Verantwortung.

Diese Auszeichnung unterstreicht einmal mehr, wie wichtig investigativer Journalismus ist, um gesellschaftliche Missstände sichtbar zu machen. In Zeiten, in denen Informationen oft schnelllebig sind, braucht es mutige Journalist:innen wie Sophie Sommer, die nicht nur auf das Offensichtliche schauen, sondern auch die dunkleren Ecken des Alltags beleuchten.

In einer Welt, in der viele Themen oft tabuisiert werden, ist die Reportage von Sophie Sommer ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Einsatz für die Wahrheit, Engagement und ein gutes Gespür für Geschichten, die erzählt werden müssen – das zeichnet sie aus und wird in der Medienlandschaft hoch im Kurs sein.

Wie die News.de zusammenfasst, wird der Wächterpreis nicht nur als Ehrung, sondern auch als Ansporn für alle Journalist:innen gesehen, weiterhin mutig für die Aufklärung und Gerechtigkeit einzutreten.

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OrtFrankfurt am Main, Deutschland
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