Demokratiebildung im Fokus: Ministerin Olschowski diskutiert Zukunftsfragen!

Am 4. Juni 2025 diskutierten Wissenschaftsministerin Olschowski und Studierende an der PH Gmünd über zukunftsfähige Lehrkräftebildung.
Am 4. Juni 2025 diskutierten Wissenschaftsministerin Olschowski und Studierende an der PH Gmünd über zukunftsfähige Lehrkräftebildung. (Symbolbild/NAG)

Demokratiebildung im Fokus: Ministerin Olschowski diskutiert Zukunftsfragen!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Am 4. Juni 2025 fand an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd ein bedeutender Sofatalk mit der Wissenschaftsministerin Petra Olschowski statt, der im Rahmen des Jubiläums „200 Jahre Lehrkräftebildung in Schwäbisch Gmünd“ organisiert wurde. Die Veranstaltung wurde von der Abteilung Politikwissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Helmar Schöne und der studentischen Abteilungsvertretung organisiert. Im Fokus der Diskussion standen zukunftsfähige Konzepte für die Lehrkräftebildung sowie aktuelle Herausforderungen im Bildungssystem.

Zu den zentralen Themen des Sofatalks zählten die Demokratiebildung, die Bedeutung der künstlichen Intelligenz in der Lehrerbildung sowie Reformideen zur Verzahnung von Theorie und Praxis im Lehramtsstudium. Besonders die Studierenden äußerten ihre Anliegen zur Armutsgefährdung und sprachen den Wunsch nach flexibleren Referendariatswechseln an. Ministerin Olschowski betonte die Bedeutung des direkten Austauschs mit den Studierenden und deren aktive Teilnahme an der verfassten Studierendenschaft.

Die Rolle der Pädagogischen Hochschulen

Ministerin Olschowski hob die Stärken des Lehramtsstudiums in Baden-Württemberg, insbesondere die Praxisphasen und die Fachdidaktik, hervor. Sie stellte klar, dass die Pädagogischen Hochschulen wichtige Ansprechpartner für Bildungspolitik und Impulsgeber für öffentliche Debatten sind. Professor Schöne plädierte für die Stärkung der Demokratiebildung sowohl in Schulen als auch Hochschulen. Dies ist nicht nur ein bildungspolitisches Anliegen, sondern auch eine Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die die Demokratiebildung vor wachsende Herausforderungen stellen.

Das Zentrum für Lehrerbildung der Universität Trier hat sich dem Thema Demokratiebildung ebenfalls intensiv gewidmet. Laut einer aktuellen Darstellung werden Implikationen des digitalen Wandels auf die Demokratiebildung berücksichtigt, was in Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von Fake News und antidemokratischen Strömungen von entscheidender Bedeutung ist. Das Konzept Lehramt3D soll die Demokratiebildung als zentralen Bildungsauftrag an Schulen und Hochschulen verankern und für Bildungsprozesse nutzbar machen. Dabei wird auf verschiedene Kategorien wie Civic Education und die Partizipation von Schüler:innen eingegangen, um eine demokratische Schulkultur zu fördern.

Historische Perspektive auf Demokratiepädagogik

Die Diskussion über Demokratiebildung hat ihre Wurzeln in den 1970er Jahren mit einem Diskurs zur politischen Sozialisationsfunktion der Schule. Zu jener Zeit wurden Mängel im Schulsystem, wie die fehlende Chancengerechtigkeit und Probleme mit dem dreigliedrigen Schulsystem, deutlich. Willy Brandt prägte den Begriff „mehr Demokratie“ und stellte die Schule als zentrale Institution zur Sicherung demokratischer Verhältnisse in den Vordergrund. Diese historische Perspektive ist für die heutigen Bildungsdiskurse von Bedeutung und zeigt, dass die Ansprüche an die Schulen, mündige Bürger:innen auszubilden, nicht neu sind.

Dennoch bleibt die Umsetzung von Demokratiebildung oft eine Herausforderung. Der Beutelsbacher Konsens beispielsweise zielte darauf ab, dass politische „Überwältigung“ in der Schule vermieden werden muss, was oft zu bürokratischen Leerlauf führte. Die Entwicklungen in der politischen Bildung und die kritischen Diskurse zeigen, dass die Schaffung demokratischer Strukturen in Schulen aktives Engagement und klare Strategien erfordert.

Insgesamt verdeutlicht der Sofatalk an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, dass der Dialog zwischen Politik, Hochschulen und Studierenden von großer Wichtigkeit ist, um aktuelle Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und die Demokratiebildung in der Lehrerbildung voranzutreiben. Der Wunsch nach Reformen und die Auseinandersetzung mit einem sich wandelnden Bildungssystem sind zentrale Aspekte, die in den kommenden Jahren weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen werden.

Für weiterführende Informationen zur Demokratiebildung im Lehramt sind die Homepage des Zentrums für Lehrerbildung sowie das Deutsche Schulportal empfehlenswert.

Die Hochschule Schwäbisch Gmünd informiert regelmäßig über aktuelle Themen und Veranstaltungen, wodurch Interessierte stets auf dem Laufenden bleiben können. Hierzu sind die Informationen auf der Webseite der Pädagogischen Hochschule zu finden.

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OrtSchwäbisch Gmünd, Deutschland
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