KI revolutioniert Inklusion: Chancen für Menschen mit Behinderungen

Ein neues Projekt in Germersheim fördert die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt durch KI-gestützte Leichte Sprache.
Ein neues Projekt in Germersheim fördert die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt durch KI-gestützte Leichte Sprache. (Symbolbild/NAG)

KI revolutioniert Inklusion: Chancen für Menschen mit Behinderungen

Germersheim, Deutschland - Ein neues Forschungsprojekt namens Stark-LS hat sich zum Ziel gesetzt, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am ersten Arbeitsmarkt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verbessern. Das Projekt wurde im März 2025 ins Leben gerufen und bezieht Institutionen aus dem Kreis Germersheim mit ein. Durch die Anwendung von KI sollen Materialien in Leichter Sprache erstellt werden, um Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zu unterstützen und ihre Beschäftigungschancen zu erhöhen. Dies berichtete die Rheinpfalz.

Leichte Sprache zeichnet sich durch kurze Sätze, eine einfache Lesbarkeit und ein klar definiertes Regelwerk aus. Diese sprachliche Vereinfachung soll die Verständlichkeit von Informationen erhöhen, wodurch Menschen mit kognitiven Einschränkungen besser in Arbeits- und Teamprozesse integriert werden können. Aktuell bieten einige Behörden bereits Internetseiten in leichter Sprache an, was die Zugänglichkeit öffentlicher Informationen verbessert.

Projektziele und Unterstützung

Das zentrale Element des Projekts Stark-LS ist die Organisation von Praktika für Menschen mit Behinderungen, insbesondere für jene, die bisher kaum auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. Die Leitung des Projekts obliegt dem Institut für Lernen und Innovation in Netzwerken der Hochschule Karlsruhe, in Zusammenarbeit mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, dem Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) in Germersheim sowie der Kreisverwaltung Germersheim. Ein Münchener Start-up, die SUMM AI GmbH, bringt eine KI-basierte Übersetzungssoftware für Leichte Sprache in das Projekt ein.

Das Projekt Stark-LS wird mit rund 1,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Soziales (BMAS) gefördert. Politiker aus verschiedenen Fraktionen, darunter MdB Parsa Marvi (SPD) und MdB Dr. Zoe Mayer (GRÜNE), unterstützen das Vorhaben, das als einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Chancen für Menschen mit Behinderungen erachtet wird.

Langfristige Vision und gesellschaftliche Auswirkungen

Die langfristige Vision des Projekts umfasst die Entwicklung von Vorgehensmodellen zur nachhaltigen Verbesserung der Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt. Dr. Tobias Kopp, der Projektleiter, unterstreicht, dass moderne KI-Lösungen das Potenzial haben, verständliche Informationen bereitzustellen und Unternehmen zur Integration von Menschen mit Behinderungen zu bewegen. Das Projekt zeigt auf, wie KI gesellschaftliche Herausforderungen annehmen und Barrieren abbauen kann.

Die Verbreitung von KI verändert zudem die Arbeitswelt auf vielfältige Weise. Für neurodivergente Menschen, wie Autist*innen, können KI-Technologien sowohl unterstützende Werkzeuge als auch neue Arbeitsmöglichkeiten darstellen. Die Schwerbehindertenvertretungen (SBV) sind wichtige Anlaufstellen für Arbeitnehmer*innen in Betrieben in Bezug auf Teilhabe und Inklusion und unterstützen diese Entwicklungen, die sowohl Chancen als auch neue Herausforderungen mit sich bringen.

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OrtGermersheim, Deutschland
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