Alte Menschen im Visier: So stoppen Sie Enkeltrick-Betrüger!

Alte Menschen im Visier: So stoppen Sie Enkeltrick-Betrüger!

Teltow, Deutschland - In jüngster Zeit hat der Telefonbetrug, insbesondere in Form des Enkeltricks und von Schockanrufen, alarmierende Ausmaße angenommen. Kriminalhauptkommissar Sebastian Höhlich vom LKA Berlin verdeutlicht, dass die Täter gezielt ältere Menschen anrufen, oft unter Verwendung altmodischer Vornamen aus dem Telefonbuch. Dies geschieht, um das Vertrauen der Seniorinnen und Senioren zu gewinnen, bevor sie in die betrügerische Masche eintauchen.

Die Anrufer schreien ins Telefon und stellen den Opfern Rätsel, um ihnen einzuschüchtern und eine Geschichte über einen angeblichen Verkehrsunfall und drohende Untersuchungshaft aufzubauen. In der Folge werden die Opfer häufig zu einem Ort geleitet, um Bargeld oder Wertgegenstände im Wert von bis zu 100.000 Euro zu übergeben. Hierbei suchen die Täter gezielt nach emotional verletzlichen Personen und durchforsten sogar Todesanzeigen, um ihre Opfer zu finden. Laut rbb24 liegen die Fallzahlen in Berlin zwischen 2023 und 2024 um rund 50 Prozent niedriger, was auf Internationalisierungsmaßnahmen und eine verstärkte Zusammenarbeit unter den Behörden zurückzuführen ist.

Ein Rückblick auf die Zahlen

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 6656 Fälle von Enkeltrick-Betrug registriert, wobei davon nur 1527 aufgeklärt wurden. Der finanzielle Schaden summiert sich im mehrstelligen Millionenbereich. Die Täter agieren unter Druck, oft indem sie sich als Verwandte, Polizisten oder Anwälte ausgeben. Sie erzählen Geschichten über Unfälle und fordern hohe Geldbeträge für Kautionen. Laut den Stuttgarter Nachrichten hat sich die Zahl dieser Delikte im Vergleich zum Vorjahr um 50 % reduziert.

Die Polizeibehörden arbeiten international gegen diese kriminellen Machenschaften. Zu den Erfolgen zählen die Zerschlagung mehrerer Callcenter und Festnahmen von Verdächtigen in der letzten Zeit. Die Täter stammen oft aus organisierten Familienstrukturen, vornehmlich aus Osteuropa, und agieren über Ländergrenzen hinweg.

Wie sich Senioren schützen können

Angesichts dieser bedrohlichen Situation ist es entscheidend, dass Senioren über mögliche Betrugsmaschen informiert sind. Zu den empfohlenen Schutzmaßnahmen gehören:

  • Skepsis bei unbekannten Anrufen und keine Namen raten, um die Identität des Anrufers zu überprüfen.
  • Keine Bargeldforderungen am Telefon akzeptieren und bei Verdacht sofort auflegen.
  • Verwandte über Betrugsversuche informieren und ein Codewort vereinbaren.
  • Die Wertsachen sicher aufbewahren und Henkelhosen im Telefonbuch kürzen.

Außerdem sollten Angehörige über diese Problematik sensibilisiert werden. Es gibt auch zahlreiche Tipps zur Betrugsprävention, die darauf abzielen, die ältere Generation über gängige Betrugsmaschen wie Schockanrufe oder falsche Gewinnbenachrichtigungen aufzuklären. Pflegehilfe Senioren weist darauf hin, dass viele ältere Menschen, die Opfer von Betrug werden, nicht sofort zur Polizei gehen, was eine hohe Dunkelziffer zur Folge hat.

Zusätzlich ist eine gesellschaftliche Verantwortung erforderlich, um ältere Menschen zu unterstützen und zu schützen. In einer Zeit, in der digitale Medien zunehmend auch im Leben älterer Menschen Einzug halten, müssen auch Aufklärungsmaßnahmen angepasst werden, um ihnen bei der Erkennung möglicher Betrugsversuche zur Seite zu stehen.

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