Gartenschläfer: So retten wir das bedrohte Gartentier des Jahres 2025!

Der Gartenschläfer wird 2025 zum "Gartentier des Jahres" ernannt, um auf seinen fortschreitenden Rückgang und Schutzprojekte hinzuweisen.
Der Gartenschläfer wird 2025 zum "Gartentier des Jahres" ernannt, um auf seinen fortschreitenden Rückgang und Schutzprojekte hinzuweisen. (Symbolbild/NAG)

Gartenschläfer: So retten wir das bedrohte Gartentier des Jahres 2025!

Duderstadt, Deutschland - Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) wurde zum „Gartentier des Jahres 2025“ gewählt, wie der Südkurier berichtet. Diese Wahl kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, denn die Art gilt als stark gefährdet und ihre Anzahl nimmt dramatisch ab. Die Mitteilung der Sielmann Stiftung, ansässig in Duderstadt bei Göttingen, hebt die besorgniserregende Entwicklung hervor.

Der Gartenschläfer war ursprünglich in vielen Teilen Süd- und Mitteldeutschlands verbreitet, insbesondere in Laub- und Mischwäldern. Heute hat sich sein Lebensraum erheblich reduziert, und er ist nun vor allem im Moseltal, Taunus, Schwarzwald und Harz zu finden. Die Ursachen für diesen Rückgang sind vielfältig: der Verlust von Lebensraum, bedingt durch intensive Forstwirtschaft und urbane Verdichtung, sowie eine Verknappung der Nahrungsquellen.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen

Um dieser bedrohlichen Entwicklung entgegenzuwirken, wurden bereits verschiedene Schutzprojekte ins Leben gerufen. So bemüht sich der BUND im Harz, verlorene Lebensräume wiederherzustellen. Auch Gartenbesitzer werden aufgefordert, Rückzugsorte für den Gartenschläfer zu schaffen. Dazu eignet sich beispielsweise das Anlegen von „wilden Winkeln“ in Gärten, die den Tieren als Rückzugsgebiete dienen können.

Die Lebensweise des Gartenschläfers ist nachtaktiv und seine Ernährung besteht hauptsächlich aus Schnecken, Würmern und Pflanzen. Von Oktober bis April hält er Winterschlaf und ist auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen, die oft in alten Bäumen, dichtem Gebüsch oder Steinhaufen zu finden sind. Der Gartenschläfer spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Nacktschnecken und Insekten in Gartenanlagen.

Laut Geo ist der Gartenschläfer in Deutschland vor allem im Frankenwald und im Fichtelgebirge in Bayern anzutreffen. In diesen Regionen wurden etwa 200 Nistkästen für die Tiere aufgehängt. Dennoch sind die Bestände insgesamt stark rückläufig. Die größten Populationen gibt es in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, insbesondere in der Nähe von Städten wie Köln, Bonn, Mainz und Wiesbaden. Seine heimliche Lebensweise erschwert es allerdings, die genauen Bestände zu beziffern.

Ursachen für den Rückgang

Die Gründe für den Rückgang der Gartenschläfer-Populationen sind komplex. Dazu zählen das Insektensterben, da sie sich hauptsächlich von Insekten ernähren, der Einsatz von Umweltgiften wie Insektiziden sowie der Klimawandel, der die Verfügbarkeit von Wasserressourcen und das Erwachen aus dem Winterschlaf beeinflusst. Wälder mit viel Totholz stellen hingegen einen guten Lebensraum für die Gartenschläfer dar, was darauf hinweist, dass naturnahe Forstwirtschaft für ihren Erhalt von großer Bedeutung ist.

In einem bahnbrechenden Projekt mit dem Titel „Spurensuche Gartenschläfer“, das im September 2024 endete, arbeiteten Naturschützer und Wissenschaftler zusammen, um das Überleben dieser Art in Deutschland zu sichern. Die Initiative wurde durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und befasst sich mit den notwendigen Maßnahmen, um die beständigen Rückgänge zu stoppen. Der Gartenschläfer ist ein kleiner Verwandter des Siebenschläfers und hat das charakteristische Aussehen einer „Zorro-Maske“, was ihn eindeutig zu erkennen gibt, wie die Seite gartenschlaefer.de informiert.

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OrtDuderstadt, Deutschland
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