Berlin in Aufruhr: Tausende fordern Ende der Gewalt im Gazastreifen!

Am 22.06.2025 protestierten Tausende in Berlin gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen – Gewalt, Festnahmen und hohe Teilnehmerzahlen prägten die Demo.
Am 22.06.2025 protestierten Tausende in Berlin gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen – Gewalt, Festnahmen und hohe Teilnehmerzahlen prägten die Demo. (Symbolbild/NAG)

Berlin in Aufruhr: Tausende fordern Ende der Gewalt im Gazastreifen!

Berlin, Deutschland - Am 22. Juni 2025 gingen in Berlin tausende Menschen auf die Straße, um gegen die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen zu protestieren. Die Demonstration mit dem Motto „United 4 Gaza“ begann vor dem Reichstag und zog durch das Regierungsviertel in Richtung Potsdamer Platz. Laut der Polizei waren es mindestens 12.000 Teilnehmer, während die Veranstalter von über 40.000 Menschen berichteten. Bei guter Stimmung, aber auch mit ernsten Forderungen forderten die Demonstrierenden ein Ende der Waffenlieferungen an Israel und die Einhaltung des internationalen Rechts. Fehlende humanitäre Hilfe wurde ebenso thematisiert und mancher Träger einer Kufiya oder palästinensischer Fahne stellte Plakate auf, die dringlich einen Stopp der deutschen Unterstützung forderten, die sie als Genozid und Apartheid bezeichneten. Deutschlandfunk berichtet über die Ereignisse, während die Berliner Polizei mit über 1.300 Einsatzkräften präsent war und die Demonstration auch aus der Luft beobachtete.

Die Situation eskalierte im Laufe des Nachmittags, als es zu Attacken auf die Polizei kam. Bis zum Abend wurden mehr als 50 Festnahmen gemeldet, darunter in einigen Fällen für Propagandadelikte sowie aufgrund tätlicher Angriffe auf die Einsatzkräfte. In gewissen Momenten sah sich die Polizei gezwungen, Gewalt anzuwenden, um Festnahmen durchzuführen und ihre eigenen Beamten zu schützen. Der verletzte Zustand mancher Demonstranten ist ebenfalls nicht unerwähnt geblieben. Unabhängige Berichte über die genauen Umstände der Vorfälle fehlten allerdings zunächst.

Internationale Proteste

Nicht nur in Berlin wurde protestiert. Auch in London versammelten sich Zehntausende, um gegen die Vorkommnisse in Gaza und die israelischen Angriffe, die sich auch gegen den Iran richteten, zu demonstrieren. Laut Polizei verliefen die Proteste friedlich. Auch in der Schweizer Hauptstadt Bern fanden sich rund 20.000 Menschen vor dem Parlament ein und verlangten eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen, wie Zeit berichtet.

Der Hintergrund all dieser Proteste ist ebenso alarmierend wie bedenklich: Der Konflikt im Gazastreifen entstand vor fast zwei Jahren, als die Hamas am 7. Oktober 2023 einen Großangriff auf Israel verübte. Die darauffolgenden militärischen Operationen Israels führten zu einer katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen. Derzeit sind Hilfslieferungen stark eingeschränkt, und die lokalen Organisationen kämpfen um das Überleben der Zivilbevölkerung. Die israelischen Streitkräfte und unterstützende Milizen haben immer wieder auf palästinensische Zivilisten geschossen, was zur Flucht von Zehntausenden führte, die auf die Evakuierungsanordnungen der israelischen Regierung reagierten. Menschenrechtsorganisationen sprechen von ethnischen Säuberungen und werfen Israel den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe vor. Der Vorwurf eines Völkermords wird aktuell vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag geprüft, wie Spiegel berichtet.

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OrtBerlin, Deutschland
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