dbb Berlin setzt Zeichen für Toleranz auf Schwulenfest in Schöneberg!

dbb Berlin setzt Zeichen für Toleranz auf Schwulenfest in Schöneberg!

Berlin-Schöneberg, Deutschland - In der jüngsten Debatte um die Berliner Polizeigewerkschaft hat Frank Becker, Landesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion berlin, für Klarheit gesorgt. Er begrüßt die Distanzierung mehrerer Landesverbände von den kontroversen Äußerungen des Bundesvorsitzenden Rainer Wendt. Dieser hatte in der Publikation „Tichys Einblick“ über queere Themen gesprochen und damit viel Unmut ausgelöst. Viele seiner Kolleginnen und Kollegen empfinden Wendts Äußerungen als ausgrenzend und diskriminierend, wie dbb.berlin berichtet.

Becker und die DPolG Berlin betonen, dass Toleranz, Weltoffenheit und das Neutralitätsgebot des Grundgesetzes in eine klare Positionierung innerhalb der Gewerkschaft gehört. Dies wird besonders hervorgehoben bei der Teilnahme am Lesbisch-Schwulen-Straßenfest in Berlin-Schöneberg am 19. und 20. Juli 2025. In diesem Rahmen werden auch verschiedene Fachgewerkschaften des dbb berlin vertreten sein, was einen starken Ausdruck von Solidarität zeigt.

Toleranz als Grundsatz

Bodo Pfalzgraf, der Landesvorsitzende der DPolG Berlin, unterstreicht die Verpflichtung zur Achtung aller Menschen in der Gesellschaft. „In der Polizei und der Gewerkschaft gibt es keinen Platz für Ausgrenzung“, stellt er klar. Dies geschieht in einem Klima, in dem Rainer Wendt für seine abwertenden Kommentare über LGBTIQ-Gruppen scharf kritisiert wird. So erklärt beispielsweise Sibylle Krause, Mitglied der GdP, dass Wendts Äußerungen nicht nur herabsetzend sind, sondern auch den Respekt vor Vielfalt untergraben. Des Weiteren wird von Oliver von Dobrowolski, Gründer von Better Police, Wendts Haltung als „ewig gestriger Populismus“ bezeichnet.

Wendt hat unter anderem geäußert, dass LGBTIQ-Gruppen ihre Identität anderen „aufdrängen“ und dabei ein Narrativ fördern, das für Unmut innerhalb der Polizei sorgt. Diese Sichtweise wird nicht nur von eigenen Kollegen kritisiert, sondern auch von Vertretern queerer Organisationen, die Wendts Kommentare als unverantwortlich und ignorant wahrnehmen.

Die Geschichte der Rechte

Die Herausforderung, die queer Lebensweisen in der Gesellschaft zu akzeptieren, hat eine lange Geschichte in Deutschland. Über viele Jahrzehnte waren homosexuelle Handlungen strafbar, was zu massiver Diskriminierung führte, wie csd-nordwest.de darlegt. Der §175 des StGB wurde bereits 1871 eingeführt und stellte sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe. Auch nach dessen Abschaffung blieb die Diskriminierung bestehen.

Die Reform Anno 1969 war zwar ein Schritt in die richtige Richtung, doch erst mit der Einführung der „Ehe für alle“ im Jahr 2017 wurde die Gleichstellung weitestgehend erreicht. Trotz dieser Fortschritte gibt es nach wie vor große Herausforderungen, besonders in Bezug auf die gesellschaftliche Akzeptanz. Immer wieder wird deutlich, dass Diskriminierung von LGBTQIA+-Personen weiterhin ein drängendes Thema ist, beispielsweise durch Hassverbrechen oder Benachteiligung im Beruf.

Die Debatten rund um die Äußerungen von Rainer Wendt und die Reaktionen darauf verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich für die Rechte und die Sichtbarkeit der queer Community einzusetzen. Das Straßenfest in Schöneberg und das Engagement der Gewerkschaften sind nur einige der Schritte, die unternommen werden, um Vielfalt und Gleichstellung zu fördern und zu leben.

Die Zeiten ändern sich, und es zeigt sich, dass Offenheit und Toleranz immer mehr im gesellschaftlichen Diskurs gefordert werden. Mit einem klaren Bekenntnis zu diesen Werten will die DPolG Berlin ein Zeichen setzen, dass niemand in der Gesellschaft vergessen wird und alle Menschen in ihrer Identität respektiert werden müssen.

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OrtBerlin-Schöneberg, Deutschland
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