Gefährliche Spiele: Extremisten locken Jugendliche in den digitalen Abgrund

Extremisten radikalisieren zunehmend Jugendliche über Gaming-Plattformen. Maßnahmen gegen digitale Radikalisierung werden diskutiert.
Extremisten radikalisieren zunehmend Jugendliche über Gaming-Plattformen. Maßnahmen gegen digitale Radikalisierung werden diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Gefährliche Spiele: Extremisten locken Jugendliche in den digitalen Abgrund

Bremerhaven, Deutschland - Am 12. Juni 2025 wird die digitale Radikalisierung von Kindern und Jugendlichen als ernstzunehmende Bedrohung wahrgenommen. Das baden-württembergische Innenministerium spricht sich klar gegen die gefährlichen Aktivitäten von Extremisten aus, die zunehmend Gaming-Plattformen nutzen, um junge Menschen anzusprechen. Dies wird als alarmierender Trend bezeichnet, da bestimmte Foren und Chatgruppen den Extremisten Rückzugsräume bieten.

Die Innenministerkonferenz in Bremerhaven soll nun Maßnahmen gegen diese Entwicklungen beraten. Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat seine Besorgnis über diese Entwicklung deutlich gemacht und erkennt den dringenden Handlungsbedarf. Versteckte Kontakte zwischen Extremisten und Jugendlichen erfolgen oft über Voice-Chats oder private Gruppen, was die Intervention durch Sicherheitsbehörden erschwert. Der Kontakt geschieht in einem oft unbemerkten Rahmen, und die Anonymität in den digitalen Räumen macht es schwieriger, Maßnahmen zu ergreifen.

Radikalisierung durch Gaming

Eine Vielzahl von extremistischen Gruppen, darunter Rechtsextreme, Islamisten und Verschwörungsideologen, wendet sich gezielt an Jugendliche. Diese nutzen die Gelegenheit, um Vertrauen aufzubauen und die jungen Gamer zu manipulieren. Das Innenministerium sieht die Notwendigkeit, extremistische Rekrutierungsstrategien umfassend zu analysieren, um besser auf diese Bedrohungen reagieren zu können. Die Behörden stehen im Kampf gegen die Radikalisierung jedoch noch am Anfang ihrer Bemühungen.

Zusätzlich wird ein interdisziplinäres Forschungsprojekt namens RadiGaMe vorgestellt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und von verschiedenen Universitäten sowie dem Landeskriminalamt Berlin unterstützt wird. Dieses Projekt hat das Ziel, die Bedrohungen im digitalen Raum besser zu verstehen und Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln. Die Laufzeit des Projektes erstreckt sich von 2023 bis 2026 und wird am Zentrum Technik und Gesellschaft in Berlin koordiniert.

Zusammenarbeit zwischen Behörden und Plattformbetreibern

Die Innenminister sollen Handlungsvorschläge erarbeiten, die eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden, Plattformbetreibern und Institutionen des Jugend- und Medienschutzes ermöglichen. Die Notwendigkeit für stärkere Partnerschaften in diesem Bereich wird als primär betrachtet, um den digitalen Raum sicherer für Kinder und Jugendliche zu gestalten und extremistischen Aktivitäten vorzubeugen.

Die alarmierenden Entwicklungen der letzten Zeit sind ein klarer Hinweis darauf, dass die Gefahren für junge Menschen in der Gaming-Welt ernst genommen werden müssen. Es bedarf entschlossener Schritte und kooperativer Anstrengungen, um der digitalen Radikalisierung wirksam entgegenzutreten.

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OrtBremerhaven, Deutschland
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